Fußball

Acht Iren trafen in der Premier League zehnmal!

Nicht nur Marcel Koller beklagt vor dem so wichtigen WM-Qalifikationsspiel am Sonntag in Irland Ausfälle, auch sein 65jähriger Kollege Michael O´Neill. Den bisher ungeschlagenen Iren  fehlen mit Kapitän Seamus Coleman, dem im März der Waliser Neil Taylor beim 0:0 in Dublin durch eine Brutalo-Attacke Schien- und Wadenbein brach, Mittelfeldmotor James Carthy und Southampton-Stürmer Shane Long wichtige Stützen aus der Premier League. Aber dennoch wirkt O´Neill etwas optimistischer als Koller. Speziell nach dem 3:1 (1:1) bei der „Generalprobe“ gegen Uruguay im Aviva-Stadium. Weil sich der 24jährige Cyrus Christie von Englands Zweitligist Derby County als Ersatz für den verletzten Everton-Legionär Coleman bewährte, vor den Augen von ÖFB-Sportchef Willi Ruttensteiner das zweite Tor erzielte. Das erste und dritte kamen aus der Premier League: Von Kapitän Jan Wolters, einem Mitspieler von Marco Arnautovic bei Stoke und James McClean, Stürmer von Westbromwich. Der bisher drei der sieben irischen Tore in der WM-Qualifikation erzielte, darunter den Siegestreffer zum 1:0 im Wiener Happel-Stadion.

Überhaupt die Premier League. Gegen Uruguay spielten neun aus der teuersten  Liga Europas. Die acht Feldspieler erzielten in dieser Saison zusammen zehn Tore.  Die vier Österreicher kamen zusammen auf neun, aber acht fehlen in Dublin: Die sechs von Arnautovic für Stoke und zwei von Ex-Teamkapitän Christian Fuchs bei Leicester. Bleibt das eine von Sebastian Prödl bei Watford. Kevin Wimmer traf bei seinen fünf Tottenham-Spielen nicht. Die neun Iren sind zwar bei ihren Klubs keine Topstars, mitunter Ersatz, aber auf jeden Fall sehr kampfkräftig.  Torhüter Darren Randolph bestritt diese Saison beim Elften West Ham 22 Spiele, sechs mehr als sein spanischer Konkurrent Adrian. Vom Neunten der Premier League, Bournemouth, kommt Mittelfeldspieler Harry Arter, der dort  35 der 38 Spiele bestritt, ein Tor erzielte, elfmal Gelb sah. Beim Zehnten  West Bromwich kam McClean zu 34 Einsätzen, aber nur zu einem Torerfolg. Nicht nur Walter, der vor vier Jahren zweimal Heinz Lindner beim 2:2 im letzten Duell zwischen Irland und Österreich in Dublin bezwang, ist Arnautovic-Mitspieler bei Stoke, sondern auch Mittelfeldroutinier Glenn Whelan. Er spielte in 30 Runden, traf nie,  Walters bei 23 Partien viermal. Gleich vier irische Teamspieler kommen von Burnley, auf Rang 16 einen vor Prödl und Watford: In der Abwehr Innenverteidiger Kevin Long, der nur zu drei Einsätzen kam, sowie Linksverteidiger Stephen Ward mit 37 Partien und einem Tor.  Im Mittelfeld gehören Jeff Hendrick (32 Spiele/zwei Tore) und Glenn Brady (14 Spiele/ein Tor) zu O´Neills Plänen, Österreich zu besiegen.

Auch Spieler aus der Championship, der zweithöchsten Klasse, sind ein wichtiger Bestandteil davon: Von den  Aufsteigern Newcastle und Brighton Stürmer Daryl Murphy sowie  Innenverteidiger Shane Duffy, dazu Norwich-Mittelfeldspieler Ian Hoolahan (sieben Saisontore) und Stürmer Aiden McGeady, der bei Preston North End achtmal traf. Dazu Coleman-Ersatz Christie – ein Mix, der Österreich niederkämpfen und besiegen soll und dies wohl auch kann.

Von der Abwehr, die in Wien „zu null“ gespielt hatte, ist Sonntag nur Duffy dabei. Von der Viererkette, die vor zweieinhalb Monaten gegen Wales begann, fehlten gegen Uruguay ausser Coleman der 36jährige  Routinier John O´Shea von Premier League-Absteiger Sunderland  sowie Richard Keogh von Derby County. Beide gehören aber zum Kader. Die Veränderungen bei Österreich sind größer. Von Kollers Startelf beim Wiener 0:1 fehlt Arnautovic wegen Sperre, fallen Alessandro Schöpf und Marcel Sabitzer verletzt aus. Torhüter Ramazan Özcan beendete seine Teamkarriere. Marc Janko, Florian Klein und Kevin Wimmer werden diesmal auf der Bank beginnen.  Umstellungen auf sieben von elf  Positionen.

Sicher ist: O´Neill bietet nur Legionäre, keinen aus der irischen Liga auf. Koller wird es bei neun oder zehn Legionären „belassen“, die Ausnahmen aus der heimischen Bundesliga könnten mit Valentino Lazaro und Neuling Konrad Laimer von Doublegewinner Salzburg kommen.  Eines  kann bei den „Boys in Green“ mit 48.000 Fans im Rücken auch fix annehmen: Sie werden heißer als heiß auf den Sieg ein. Dafür steht schon O´Neills Assistent, ein bekannter Hitzkopf: Roy Keane, 67facher Teamspieler, bei Manchester United in der Ära von Sir Alex Ferguson ein Jahrzehnt Motor und Herz der Mannschaft.

 

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