Am 23. August 2020 waren die Bilder von David Alaba, wie er nach Bayerns 1:0 gegen Paris St.Germain im Champions League-Finale von Lissabon den weinenden Verlierer Neymar tröstete, umdie Welt gegangen. Anfang April kommt es zur Neuauflage dieses Duells, wenn Neymar bis dahin seine Adduktorenverletzung, wegen der er seit Februar pausiert, auskuriert hat. Alaba nahm das Hammerlos, das Bayern und er Freitag Mittag bekamen, mit der Gelassenheit seiner Erfahrung: Im Viertelfinale Paris St.Germain, im Semifinale wartet der Sieger aus Manchester City gegen Borussia Dortmund, also möglicherweise sein Ex-Trainer Pep Guardiola mit Englands überlegenem Tabellenführer. Das wäre schon so etwas wie ein vorweg genommenes Endspiel. Theoretisch wäre auch ein deutsches Semifinale möglich, falls Bayern und Dortmund weiter kommen. Ebenso ein englisches, wenn Chelsea Porto eliminiert und Liverpool Real Madrid. Das Trainerduell zwischen Zinedine Zidane und Jürgen Klopp hat auch etwas besonderes an sich. Zwei, die schon die Champions League gewonnen haben.
„Im Viertelfinale gibt es nur schwerer Gegner mit außergewöhnlichen Spielern. Ohne Topleistungen geht gar nichts“, meinte Alaba ganz gelassen. Er trifft im April möglicherweise auf seinen künftigen Klub, auf seine Mitspieler in der nächsten Saison. Wie Torjäger Kylian Mbappe. Denn Frankreichs Meister, der in der Ligue 1 momentan mit drei Punkten Rückstand auf Lille Zweiter ist, deponierte bei Alabas Berater Pini Zahavi, ein konkretes Angebot. Wie sehr Bayerns Chefetage Zahavi dafür verantwortlich macht, dass Alaba Bayern im Sommer verlässt, zeigte dieser Woche eine verbale Attacke des künftigen Vorstandschefs Oliver Kahn, der Zahavi eine atemberaubende Abkopplung von der Realität vorwarf. Gegenüber dem Finale von Lissabon sind bei Bayern der Spanier Thiago und der Kroate Ivan Perisic nicht mehr dabei, bei den Franzosen Abwehrchef Thiago Silva und Eric Choupo Moting, der zu Bayern wechselte. Und Trainer Hansi Flick sicher interessante Details verraten kann. Auch wenn bei Paris unter dem neuen Trainer Mauricio Pochettino sicher einiges anders laufen wird als unter Thomas Tuchel, der zu Weihnachten gehen musste und jetzt mit Chelsea auf Erfolgskurs ist. Paris St. Germain ist für Alaba vorerst Zukunftsmusik. Die Realität heißt Bundesliga, in der RB Leipzig durch Marcel Sabitzers Goldtor zum 1:0 in Bielefeld bis auf einen Punkt herankam, am Samstag gegen VfB Stuttgart mit dem Duell gegen Landsmann Sasa Kalajdzic und dessen Torserie, danach WM-Qualifikation mit Österreich.
Im Viertelfinale der Europa League trifft Salzburg-Bezwinger Villarreal auf Wolfsburg-Bezwinger Dinamo Zagreb, der Donnerstag mit dem unerwarteten Aufstieg gegen Tottenham für die großen Schlagzeilen gesorgt hatte. Das erste Spiel steigt in der kroatischen Hauptstadt. Der Aufsteiger trifft im Semifinale auf den Sieger aus Arsenal – Slavia Prag. Der Viertelfinalschlager heißt Ajax Amsterdam gegen AS Roma. Durch das Ausscheiden der Klub aus Schottland (Glasgow Rangers) und der Ukraine (Dynamo Kiew, Schachtjor Donezk) im Achtelfinale gab´s eine positive Nachricht für Österreich: Platz zehn in der Fünfjahresrangliste ist nicht mehr zu verlieren. Daher hat der Meister der kommenden Saison 2022 einen fixen Startplatz in der Gruppenphase der Champions League, der Zweite steigt in die zweite Runde der Qualifikation ein.
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