Fußball

Alabas Party, Lisa Müller, miese Stimmung: Immer mehr Probleme bei Bayern und Kovac

Ende oder Wende! So hieß die „Bild“-Schlagzeile vom Dienstag in Richtung Bayern München und Trainer Niko Kovac vor der Heimspiel in der Champions League-Heimspiel gegen Griechenlands Meister AEK Athen am Mittwoch Abend und dem Spitzenduell der Bundesliga am Samstag bei Tabellenführer Borussia Dortmund. In der Champions League ist alles klar mit Kurs Richtung Achtelfinale, eine Niederlage in Dortmund würde sieben Punkte Rückstand bedeuten. Für „Bild“ ist klar,  dass dann der Trainerwechsel überfällig wäre: Weil vor einem Jahr Carlo Ancelotti schon bei drei Punkten Rückstand gehen musste. Sportchef Hasan Salihamidzic reagiert auf alle Fragen in diese Richtung wütend: „Stellen Sie bitte nicht so eine blödsinnige Frage.“

Seit eineinhalb Wochen jagt eine Negativmeldung über Bayern die andere.  Das 2:1 in Mainz war zu wenig glanzvoll. Noch weniger das 2:1 im Pokal beim Regionalligaklub Rödinghausen war noch schlimmer,  führte zu Vorwürfen, Bayern trete so uninspiriert und satt auf die wie deutsche Nationalmannschaft bei der historischen WM-Pleite in Russland. Tags darauf die von David Alaba organisierte Halloween-Party der Mannschaft im Nobel-Klub Enter the Dragon. Das Gruppenbild (oben) twitterte Bayern anfangs sogar am offiziellen Vereins-Account. Nicht die grimmige Verkleidung von Alaba (Nummer 9) war der Skandal, sonder der geschmacklose  Auftritt des Brasilianers Rafinha als Scheich mit einer Sprengstoff-Attrappe. Als die Empörung immer größer wurde, löschten die Bayern das Bild. Tags darauf die nächste Bayern-Meldung aus dem Münchner Nachtleben mit Beteilung  von Österreichs Teamspieler: Alaba unterwegs mit Jerome Boateng,  Niklas Süle und Serge Gnabry im „Rodman“, einem Lokal, benannt nach dem ehemaligen Basketballstar. Alaba soll dort Selfies abgelehnt haben. Das darf er doch nicht. Oder?

Dann das schwache 1:1 gegen Freiburg mit dem hämischen Tweet von Lisa Müller nach der Einwechslung ihres Gatten Thomas in Richtung von Kovac. Lisa Müller wurde als frechste und mutigste Spielerfrau der Bundesliga bejubelt, auch wenn das Posting bald gelöschte war, sie sich beim Trainer entschuldigte, der dies akzeptierte. Die mediale Interpretation danach Einige Spieler hätten sich über den Spruch von Lisa Müller gefreut, weil der das ausgesprochen haben soll, was viele denken. Die Stimmungslage sei eben so, dass nicht alle Spiele hinter Kovac stehen. Der Vorwurf: Dem Trainer fehle die Idee,  wie Bayern offensiv spielen solle, daher wirke er angeschlagen. Prompt nur Platz 15 im „Bild“-Notenzeugnis der 18 amtierenden Bundesliga-Trainer, das Dortmunds Lucien Favre und Pal Dardai von Hertha BSC Berlin anführen, in dem Adi Hütter, Eintracht Frankfurts Trainer aus Vorarlberg, auf Rang fünf liegt.

Also praktisch täglich mehr Probleme für Kovac, dem auch drohen soll, die Kabinen zu verlieren. Er braucht sehr gute Nerven. Als ehemaliger Bayern-Spieler wusste er zwar, was ihn in München erwartet. Aber so viel Gegenwind von außen, der auch dadurch entstand, dass die Bosse Uli Hoeneß und Karlheinz Rummenigge entschlossen gegen die Medien auftraten? Kovac braucht  Mittwoch einen Sieg gegen die Griechen und drei Tage später zumindest ein Unentschieden in Dortmund, um die Lage etwas zu beruhigen. Die bei Manchester United und Trainerstar Jose Mourinho noch prekärer werden könnte, wenn es gegen Juventus und Cristiano Ronaldo nach dem 0:1 in Old Trafford auch in Turin eine Niederlage gibt. Dann wäre der Aufstieg ins Achtelfinale arg in Gefahr. Für die United-Ansprüche ein „No Go“.

Unaufgeregt geht es hingegen bei einem anderen österreichischen Teamspieler in der Champions League zu, bei Florian Grillitsch und Hoffenheim. Auch wenn nur der erste Sieg in der Königsklasse bei Olympique Lyon noch Chancen auf Platz zwei hinter Manchester City lässt. Wenn Hoffenheim nur in der Europa League überwintern sollte, regt das keinen auf. Eine Hoffnung für das Match in Lyon: Die Hochform von Ex-Rapidler Joelinton.

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