Fußball

Arnautovic auf Krücken! Barnes traf bei Sensation in Old Trafford

Bis kurz vor 22 Uhr war es kein guter, sondern ein gebrauchter Dienstag für Österreichs Teamchef Franco Foda. Zunächst durch die Meldung aus Augsburg: Innenverteidiger Martin Hinteregger darf wegen seiner Frontalkritik an Trainer Manuel Baum  bis auf weiteres nicht mit der Mannschaft trainieren, muss sich allein fit halten. Dazu kommt eine empfindliche Geldstrafe. Das Resultat von Aussprachen des Innenverteidigers mit Manager Stefan Reuter und Baum, bei denen er, konsequent wie der Kärntner nun einmal ist, zu seiner Meinung stand, sich nicht einsichtig zeigte: „Damit zeigte er, dass er nicht zum Team gehört“, bekräftigte Reuter und meinte sogar, sollte bis Transferschluss am Donnerstag ein Angebot für Hinteregger eintreffen, sei man gesprächsbereit. Offenbar gibt es trotz Vertrag bis 2021 keinen Weg zurück für Hinteregger. Denn Augsburg bemüht sich bereits um Jeffrey Bruma, den holländischen Innenverteidiger von Wolfsburg. Bitter für Foda: Hinteregger gilt als Fixpunkt im Abwehrzentrum. Jetzt ist er dort das zweite Sorgenkind zu Aleksandr Dragovic. Der wegen seiner Reservistenrolle bei Leverkusens neuem Trainer Peter Bosz.

Am Abend ging Marco Arnautovic bei seinem Comeback im West Ham-Dress nach zwei Spielen Pause total unter. Bei der 0:3 (0:0)-Niederlage gegen  Wolverhampton in Birmingham war in den 77 Minuten, in denen er spielte, ehe er mit schwerzverzerrtem Gesicht ausgetauscht wurde, wenig von ihm zu sehen. Wie von der ganzen Mannschaft, die seit dem von Arnautovic inszenierten Wirbel um seine inzwischen ad acta gelegten China-Pläne die dritte Niederlage in Serie bezog. Verständlich, dass Arnautovic bei den West Ham-Fans unten durch ist, vom Liebling zum Buhmann avancierte.  Auch das kann Foda nicht gefallen. Aber noch viel mehr, dass Arnautovic  das Molineux-Stadion auf Krücken verließ. Von einer schweren Knöchelverletzung war zu hören: „Es ist nichts kleines“, behauptete West Hams Trainer Manuel Pellegrini auf der Pressekonferenz.

Für den Lichtblick sorgte zwei Stunden von Mitternacht dann einer, von dem Foda aber noch gar nicht weiß, ob er auf ihn zum Start der EM-Qualifikation gegen Polen am 21.März zurückgreifen kann, Es geht um die Einbürgerung von Ashley Barnes (Bild oben), den Burnley-Stürmer mit der Kärntner Großmutter, den Foda vor eineinhalb Wochen bei Burnleys 0:0 in London gegen Watford von seinem Assistenten Imre Szabics beobachten hatte lassen. Nach dem Szabics-Report stellte Foda nochmals fest: „Barnes kann uns weiter helfen.“ Das zeigte er Dienstag mit dem Führungstor bei der 2:2 (0:0)-Sensation gegen Manchester United in Old Trafford. Barnes bezwang nach 51 Minuten mit links Uniteds spanischen Klassekeeper David de Gea zu Burnleys Führung. Bis zur 87.Minute führte Burnley 2:0, ehe Paul Pogba aus einem Elfer und der schwedische Innenverteidiger Victor Lindelöf in der Nachspielzeit für den Ausgleich sorgten. Den Punkt hätte Burnley kaum einer zugetraut. So wurde es das erste Match, das Manchester United seit dem Trainerwechsel von Jose Mourinho zu Ole Gunnar Solskjaer nicht gewinnen konnte.

Für den 29jährigen Barnes war es das fünfte Saisontor im 23. Spiel. Einem Österreicher gefiel das gar nicht: Southampton-Trainer Ralph Hasenhüttl. Denn mit der Sensation überholte Burnley vorerst seine Mannschaft in der Tabelle. Ebenso Konkurrent Newcastle durch das sensationelle 2:1 daheim gegen Manchester City nach 0:1-Rückstand in der ersten Minute durch Kun Aguero. Dienstag Abend stand die Premier League Kopf. 24 Stunden später könnte Taellenführer  FC Liverpool den Vorsprung auf den Titelverteidiger aus Manchester durch einen Heimsieg gegen Leicester wieder auf sieben Punkte vergrößern.

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