Fußball

Auf Unentschieden spielen ist keine Option: Wimmer oder Arnautovic, das ist die Frage!

Ein Unentschieden am Dienstagabend in Stockholm würde Österreich der dritten EM-Endrunde hintereinander ein bedeutendes Stück näher bringen. Weil der Vorsprung auf Schweden vor den letzten drei Gruppenspielen in der Qualifikation weiter komfortable vier Punkte betragen würde. Mit einem Sieg wie vor sieben Jahren hätten David Alaba & Co sogar sieben Punkte mehr als die Skandinavier. Damit wäre zwar theoretisch noch nicht alles entscheiden, aber praktisch schon. Selbst bei einer Niederlage könnte Rot-Weiß-Rot es weiter aus eigener Kraft schaffen. Aber es gibt den internen „Rütlischwur“ der Spieler, dass sie die Qualifikation ohne Niederlage beenden wollen.

Auf Unentschieden zu spielen, lehnt nicht nur der Teamchef ab. Auch die Mannschaft denkt so. Der Plan heißt, die Kontrolle darüber zu behalten, was am Spielfeld passiert. Was vor drei Monaten beim 2:0 in Wien gut funktionierte, soll nochmals gelingen. Ralf Rangnick glaubt, dass man in manchen Bereichen die eigenen Stärken noch mehr durchbringen könnte. An Schützenhilfe durch Estland gegen Schweden und Aserbaidschan gegen Belgien glaubt er ohnedies nicht: „Das kann nur jemand tun, der ein Träumer ist!“ Das liegt Rangnick fern. Aber das EM-Ticket darf mit dieser Mannschaft kein Traum sein. Da gibt es keine Diskussion.

Bis auf den verletzten Junior Adamu stehen alle Spieler der Startformation vom 2:0 gegen Schweden (Bild)  im Kader. Aber wie viele von den verbliebenen zehn werden auch in der Friends-Arena beginnen? Wohl nicht die Nummer 16, Philipp Mwene.  Weil als Linksverteidiger Max Wöber die erste Wahl ist. Er hat gegen Tottenham-Star Dejan Kulusevski sicher die heikelste Aufgabe an diesem Abend so wie Phulipp Lienhart gegen den kopfballstarke Alexander Isak. Dass Lienhart mit Alaba im Abwehrzentrum erste Wahl bleibt, muss man nach der harten Kritik Rangnicks an Kevin Danso nach dem Moldau-Spiel annehmen. Florian Grillitsch wie in Linz mit Alaba Innenverteidiger? Obwohl das Spiel fast jedes Risiko wert ist, dieses nicht. Wöber konnte die Position an der linken Flanke bereits bei Mönchengladbach „proben“. Bei der 1:2-Heimniederlage gegen Bayern machte er gegen Leroy Sane keine schlechte Figur. Schneller als Sane ist Kulusevski sicher nicht.

Im Mittelfeld wackelt die Nummer sechs, Nicolas Seiwald. Weil er bei RB Leipzig zuletzt Resevist war und weil Konrad Laimer anders als im Juni zur Verfügung steht, nicht verletzt ist. Laimer statt Seiwald, das liegt fast auf der Hand. Laimer, Seiwald und Xaver Schlager zu bringen, kann man Rangnick zutrauen. Aber das wäre der falsche Ansatz, weil es zu viele ähnliche Spielertypen wären. Anders als in Wien kurz anch seiner Knieoperation wird Sabitzer in Stockholm beginnen. Davon kann man ausgehen. Vielleicht auch, dass Marko Arnautovic erneut als Joker geplant ist, obwohl ihm das gar nicht passen wird. In Wien kam er zur zweiten Hälfte statt Adamu. In Stockholm? Patrick Wimmer ist ein Spielertyp, den Rangnick gerne hat. Beweglich, schnell, kampfstark. Daher könnte er anfangs als zweiter Stürmer neben Gregoritsch durchaus mehr gefragt sein als Strafraumstürmer Arnautovic. Bleibt noch das Thema Christoph Baumgartner. Die zwei Tore von Wien sprechen für ihn, der Trainingsrückstand wäre das Argument gegen ihn.

Die beste Nachricht eines Teamspieler kam dieser Tage von einem, der nicht dabei ist: Torhüter Heinz Lindner absolvierte für Sion, den Tabellenführer der zweiten Schweizer Liga, sein erstes Spiel nach der Hodenkrebsoperation. Der 33 jährige hatte nach 30 Minuten im Test gegen den französischen Klub St. Etienne ein Supergefühl: „Ich bin wieder im Vollbesitz meiner Kräfte!“

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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