Am 4. Juli begann die Trainerära von Adi Hütter einen AS Monaco. Die Französisch-Kenntnisse des gebürtigen Hohenemsers machten in vier Wochen schon Fortschritte: „Je suis satisfait de notre performance“, sagte er Mittwochabend im Emirates-Stadium von London. Auf Deutsch: „Ich bin zufrieden mit unserer Leistung!“ Beim 1:1 (1:1) im Emirates-Cup gegen Englands Vizemeister Arsenal, das zweifelsohne einen Prestigeerfolg für den Sechsten der Ligue 1 bedeutet. Die 4:5-Niederlage im Elfmeterschießen spielte keine Rolle. Zwei Ex-Salzburger standen in den Startelf: Tormann Philipp Köhn, der eine überzeugende Leistung bot, und Mittelfeldmotor Mo Camara. Hütter ließ seine Mannschaft im 3-4-2-1 agieren. Nächsten Montag gibt´s das nächste Prestigeduell: In Unterhaching vor den Toren Münchens gegen den deutschen Abonnementmeister Bayern. Ein Wiedersehen für Hütter mit einem Schützling aus Salzburger Zeiten, mit Konrad Laimer.
Zufrieden war Hütter schon vor dem Spiel. Auch dank seiner „Austria Salzburg-Connection“. Dort spielte er in den Neunzigerjahren unter anderem mit Ralph Hasenhüttl zusammen. Den kontaktierte er dieser Tage, als es um einen neuen Innenverteidiger ging. Denn Monaco verkaufte den französischen Teamspieler Alex Diasi um 45 Millionen Euro an Chelsea. Das ist die zweithöchste Summe, die bisher für einen Innenverteidiger gezahlt wurde. Nummer eins ist noch der Engländer Harry Maguire, den Manchester United vor vier Jahren von Leicester um 72 Millionen holte. Der Rekord dürfte noch in dieser Woche verbessert werden: Wenn RB Leipzig wie erwartet den Kroaten Josko Gvardiol an Champions League-Sieger Manchester City verkauft.
Für Hütter ging es darum, einen Ersatz für Diasi zu finden. Im Gespräch war Mo Salisu von Premier League-Absteiger Southampton. Deshalb rief Hütter Ex-Southampton-Trainer Hasenhüttl an, der in Seefeld die Auszeit nach vier Jahren Stress in der Premier League genießt, für alle Spekulationen um seine Zukunft nur ein Lächeln übrig hat. Sein Vertrag bei den „Saints“ läuft noch ein Jahr. Für ihn ist es weiter ein Thema, keinen Job mehr anzunehmen. Salisu kam zu Southampton, als Hasenhüttl dort das sportliche Sagen hatte, Landsmann Richard Kitzbichler sein Co-Trainer war. 2020 wechselte Salisu vom spanischen Klub Valladolid um 12 Millionen in die Premier League. Die Ablöse ist für englische Verhältnisse ein Klacks. Monaco zahlte jetzt drei Millionen mehr. Damit ist er der teuerste Monaco-Kauf dieses Summers, fünf Millionen teurer als Köhn. Hütter verließ sich auch auf Hasenhüttls Urteil über Linksfuß Salisu. Diasi weg, Salisu her, das brachte Monaco ein Plus von 30 Millionen. Davon könnten 20 investuert werden, um den Schweizer Mittelfeldspieler Dennis Zakaria von Juventus zu holen. Ihn trainierte Hütter bereits bei Young Boys Bern und bei Mönchengladbach.
Die 1,88 Meter große „Kante“ aus Ghana, gegen Arsenal noch nicht im Einsatz, bestritt die meisten seiner 68 Spiele in der Premier League unter Hasenhüttl. Von seinen bisher sechs Länderspielen für Ghana waren drei bei der WM in Katar. Dort erzielte er beim 3:2 gegen Südkorea auch ein Tor. Köhn und Salisu sollen dafür sorgen, dass Monaco in der kommenden Saison weit weniger Tore kassiert als in der letzten. Da waren es nämlich 58 in 38 Spielen. Doppelt so viele wie Vizemeister Lens mit dem österreichischen Abwehrchef Kevin Danso.
Foto: AS Monaco.