Fußball

Auch Schlager, Glasner, Sabitzer und Laimer mit weißer Weste! Joelinton schoss Tottenham k.o.

Freiburg gewann in seiner Klubgeschichte noch nie die ersten zwei Spiele einer Bundesligasaison. Philipp Lienhart freut sich daher zwar über seine weiße Weste, gibt sich aber keinen Illusionen hin, dass er mit Freiburg erstmals in oberen Regionen auf Dauer mithalten kann. Was der Innenverteidiger Samstag schaffte, machte ihm am Sonntag drei österreichische Spieler und ein Trainer nach. Zunächst am Nachmittag Marcel Sabitzer und der ab der 46.Minute im defensiven, zentralen Mittelfeld eingesetzte Konrad Laimer durch ein 2:1 (1:0) gegen Adi Hütters Eintracht Frankfurt. Schon vor dem Anpfiff war der Jubel bei 35.000 Leipzig-Fans riesengroß: Weil die Vertragsverlängerung mit Torjäger Timo Werner bis 2023 bekanntgeben wurde. Der war bis vor kurzem auch bei Bayern München ein Thema gewesen. Und dann traf Werner auch noch nach Sabitzers Eckball zum schnellen Führungstor nach 13 Minuten. Mit dem 2:0 schien alles gelaufen, ehe Eintracht in der 80.Minute noch einmal zurückschlug:“Etwas Glück war schon dabei“, gaben sowohl Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann als auch Sabitzer zu.

Hütter nahm nach dem enttäuschenden 0:1 bei Racing Straßburg im Play-off zur Europa League sechs Umstellungen vor, ließ den kroatischen Stürmerstar Ante Rebic offiziell wegen Wadenproblemen in Frankfurt, setzte unter anderem auch Martin Hinteregger auf die Bank, schonte ihn für das Retourspiel gegen die Franzosen am Donnerstag. Damit fand kein Österreicher-Duell statt: „Wir hätten uns einen Punkt verdient, können stolz auf die Leistung sein“, fand Hütter. Heute kommt der holländische Torjäger Bas Dost zum Medizincheck nach Frankfurt. Im Retourspiel gegen die Franzosen am Donnerstag dürfte er aber noch nicht spielen.

Er konnte mit der Niederlage leben, Landsmann Oliver Glasner feierte im zweiten Spiel mit dem Vfl Wolfsburg den zweiten Sieg. Die VW-Werkself holte im 230 Kilometer entfernten Berliner Olympiastadion vor 42.738 Zuschauern Hertha BSC nach dem glücklichen 2:2 zum Start bei Bayern hart auf den Boden der Realität zurück. Xaver Schlager (Bild oben) überzeugte beim 3:0 (1:0) erneut im Mittelfeld, hatte bei der Szene, die zum Elfer führte, aus dem nach neun Minuten die Führung fiel, seinen Kopf im Spiel. Zuvor sorgte der schnellste Videobeweis der Bundesliga für Staunen: Referee Guido Winkmann pfiff nach nur 15 Sekunden Elfmeter für Hertha, nahm die Entscheidung aber nach Intervention aus dem Kölner Videokeller wieder zurück. Wofür ihn Sieger Schlager nachher hohen Respekt aussprach. Eine Minute nach dem 2:0 im Finish tauschte Glasner Schlager aus. Das sah fast wie eine Belohnung für die starke Leistung aus bei Temperaturen über 30 Grad aus: „Wir hatten 25 Minuten lang Probleme, liefen aber sechs Kilometer mehr als die Berliner. Das ist Wahnsinn, sagt alles über die tolle Einstellung“, lobte der Oberösterreicher,  „es ist toll, mit diesem Ergebnis heim zu fahren“,  Die Euphorie in Wolfsburg blieb am Leben. Glasner ist mit seiner Mannschaft seit Beginn der Vorbereitung in insgesamt zehn Partien ungeschlagen. Nächsten Samstag kommt Aufsteiger Paderborn nach Wolfsburg, die Serie könnte weiter gehen.

In der zweiten Liga lacht ein Österreicher von der Spitze: Lukas Hinterseer nach dem dritten ieg hintereinander mit dem Hamburger SV. Der Tiroler ragte beim 4:2 (2:0)-Auswärtssieg über Aufsteiger Karlsruhe vor 15.000 Zuschauern heraus, gewann das Österreicher-Duell gegen Lukas Grozurek klar. Er verwandelte einen Elfmeter zum 1:0, gab den Assists zum 2:0 und 3:0. Hinterseers Bilanz: Drei Tore und zwei Assists in fünf Spielen. Dafür haben ihn die Hamburger geholt. Damir Canadi musste 80 Minuten lang warten, ehe das erlösende Tor zum  ersten Heimsieg seiner Trainerära, dem 1:0 (0:0) gegen Aufsteiger Osnabrück fiel. Das bereite sein Landsmann Nicola Dovedan vor, vor 27.083 Zuschauer war auch sein Landsmann Lukas Jäger im Einsatz. Bemerkenswert: Es gab eine noch längere Nachspielzeit als am Samstag in Hütteldorf bei Rapid-LASK. In Nürnberg waren es 15 Minuten, zwei mehr. Sieben Minuten in der ersten Hälfte, acht in der zweiten. Unglaublich.

Ein Legionär aus Canadis kurzer Rapid-Ära hatte Sonntag in London sein großes Erfolgserlebnis: Der Brasilianer Joelinton erzielte sein erstes Tor in Englands Premier League, traf im neuen Stadion an der White Hart Lane mit links zum sensationellen 1:0 von Newcastle bei Tottenham, schockte 59.000 Tottenham-Fans. Der Verlierer hatten 80 Prozent Ballbesitz. Newcastle-Traineroldie Steve Bruce ist voll des Lobes über Joelinton: „Es gibt in der Premier League keinen anderen Stürmer, der den Ball so gut abschirmt wie er!“ Wer hätte das gedacht, der in Hütteldorf Joelinton spielen sah.

 

Foto: VfL Wolfsburg/Media.

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