Fußball

Aus Malinov wurde Maurides: Rapid nicht so schnell wie der LASK und Sturm

Meister Red Bull Salzburg, LASK, die Austria, die nach einer Trainingswoche des 31jährigen Deutsch-Polen Sebastian Boenisch zur Erkenntnis kam, dass er trotz seiner Routine nicht sofort helfen kann, Sturm Graz und Rapid fliegen in dieser Woche ins Trainingslager. Bis dahin sollen in Graz und Hütteldorf Personalfragen geklärt werden. Sturm gelang es schon Montag.  Sportchef Günter Kreissl holte zwei 20jährige, Österreichs U 21-Teamspieler Arnel Jakupovic, der in seinen dreieinhalb  Legionärsjahren weder in England bei Middlesbrough noch in Italien bei Empoli ein Pflichtspiel in der Kampfmannschaft bestritt, und Linksverteidiger Gideon Mensah (Bild oben). Der Ghanese war 2017 eine der herausragenden Stützen in Red Bull Salzburgs Youth League Sieger-Team,  entwickelte sich danach aber nicht in die erwartete Richtung.  Jakupovic war schon im August ein Thema bei Sturm, das der Ex-Austrianer mit seinen Gehaltsforderungen vom Tisch fegte. Die waren jetzt offenbar viel realistischer sein. Bei Rapid bremst zwar Sportchef Fredy Bickel noch mit der Vollzugsmeldung für den brasilianischen Mittelstürmer Maurides, spricht von drei Kandidaten. Aber wenn dessen bisheriger Klub CSKA Sofia schon den Abgang vermeldet, wird das wohl nicht ganz falsch sei. Interessant: Beim letzten Bulgarien-Trip der grün-weißen Scouts zu CSKA Sofia war auch der 24jährige zentrale Mittelfeldspieler Kristian Malinov auf ihrem Radar gestanden.  Der übrigens letzten Juni  bei Austria gelandet wäre, hätte es nicht die Trennung von Sportchef Franz Wohlfahrt  gegeben. Malinov war Wohlfahrt vom früheren bulgarischen Mittelfeldkünstler Krassimir Balakov empfohlen worden, mit dem er beim VfB Stuttgart zusammengespielt hatte.

Malinov hinterließ auch bei den Rapid-Beobachtern einen guten Eindruck. Aber auch Maurides bestätigte die gute Meinung, die sie von dem 24jährigen seit den Spielen mit CSKA Sofia gegen Admira seit Monaten hatten. Malinov und Maurides zu holen, lag außerhalb der finanziellen Möglichkeiten Rapids. Trainer Didi Kühbauer (Bild oben) entschied sich für Mittelstürmer Maurides, der von CSKA Sofia im Juli als  Ersatz für seinen Landsmann Fernando Caranga geholt worden war. Der wechselte zu Jianye nach China, für ihn bekam CSKA Sofia um 2,1 Millionen Euro mehr Ablöse als jetzt von Rapid für Maurides. Mit der Entscheidung für einen dritten Mittelstürmer fiel auch die zur Rückkehr von Srdjan Grahovac als Mittelfeldvariante. Der löste seinen Vertrag bei Kasachstans Meister Astana, kostete keine Ablöse.

Rapid holte somit einen brasilianischen Stürmer und  einen zentralen Mittelfeldspieler.  Das machte auch der LASK. Hatte dabei aber einen Vorsprung, war schneller. Beide Neuen trainieren  seit dem Start in die Vorbereitung vor einer Woche mit, wofür sich Trainer Oliver Glasner bei Sportchef Jürgen Werner, der offiziell Berater heißt, obwohl ohne ihn nichts geht, sehr bedankte. Eine Mittelfeldlösung fand der LASK nicht im Ausland, sondern in der zweiten Liga beim Lokalrivalen Blau-Weiß mit dem 24jährigen Stefan Haudum. Der brasilianische Stürmer Joao Klauss de Melo ist mit 21 Jahren um drei jünger als Maurides, bis Juni 2020 eine Leihgabe von Hoffenheim.  Beide beschrieb Glasner als hungrige Spieler, die den LASK Anforderungen entsprechen, Klauss soll in den LASK-Angriff mehr Robustheit bringen, gilt aber auch als technisch so gut, um ins Kombinationsspiel einbezogen zu werden. 21 Tore in 33 Spielen für HJK Helsinki im letzten Jahr sind ja nicht so schwach. Abwarten, welche Winterkäufe sich in den nächsten Monaten als besser erweisen. Die in Linz oder die in Hütteldorf.

Foto: © SK Sturm Graz Media.

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