Fußball

Austria am Boden zerstört, bei Wimmer überwiegt grundsätzlich der Stolz

Keine fremde Hilfe für die Wiener Austria in der letzten Runde des Grunddurchgangs. Da half auch das 2:0 (1:0) gegen WSG Tirol nach wenig überzeugender Leistung durch zwei Elfertore vor 15.009 Zuschauern, darunter Geburtstagskind Toni Polster, nicht weiter. 33 Punkte reichten nicht erstmals nicht für einen Platz unter den ersten sechs, bisher genügten immer 30. Bitter für Violett, das sowohl Hartberg (1:1 im steirischen Derby gegen Sturm Graz) als auch Austria Klagenfurt und Rapid (im direkten Duell) punkteten. In Hartberg verteilte die jubelnde Präsidentin Brigitte Annerl  glückstrahlend weiße T-Shirts mit der Aufschrift Meisterrunde 2024, in Klagenfurt jubelten alle, in der Generali Arena gab Austrias Kapitän Manfred Fischer zu, dass es momentan sehr weh tut, er brutal enttäuscht ist. Von den Rängen ertönten Sprechchöre gegen den Wiener Erzrivalen Rapid, der bei Punktegleichheit dank der besseren Tordifferenz vor Austria Sechster wurde. Violett scheiterte an einer Schwächeperiode im Herbst und zuletzt am 0:3 im Derby vor zwei Wochen in Hütteldorf gegen Grün-Weiß.

Ein Rückschlag für Austria. Obwohl Trainer Michael Wimmer im „Sky-Interview“ feststellte, dass grundsätzlich der Stolz überwiegt. Wegen 21 Punkte in der Rückrunde, zwölf aus den letzten fünf Partien. Wer bei Austria ehrlich ist, müsste zugeben, dass heuer die Leistungen nicht wirklich überzeugend waren. Beim 3:1 gegen Hartberg war Glück dabei, beim 2:1 gegen Altach stimmte nur die erste Hälfte, beim Derby nur die zweite, als alles verloren war, beim 2:1 über Blau Weiß Linz wieder die erste. Sonntag beim Pflichtsieg merkte man lange keinen Unterschied zwischen einer Mannschaft, die um die Meisterrunde kämpfte und dem Vorletzten, der um den Klassenerhalt bangen muss. Einer gab´s bei den Elfmetern: Tirols Legionär Nik Prelec vergab den ersten. Da stand es noch 0:0. Er scheiterte an Austrias Tormann Christian Früchtl. Das war auch nicht viel mehr als ein schärferer Rückpass. Dominik Fitz schickte hingegen Keeper Adam Stejskal nach einem Hands von Ex-Rapidler Lukas Sulzbacher ins falsche Eck. Als auch er nach acht 88 Minuten scheiterte, wurde der Elfmeter wiederholt, weil Stejskal zu früh mit beiden Beinen die Linie verließ. Der zweite Versuch saß. Glück hatte die Austria, dass Tirols Innenverteidiger Dominik Sturmberger per Kopf nur die Latte traf. Das wäre das 1:1 gewesen.

Austria geht mit einem Punkt Vorsprung auf Wolfsberg (daheim 1:1 gegen Altach) in die Qualifikationsrunde, die für Violett nächsten Samstag in Altach beginnt. Es wird wohl ein Kampf gegen die Mannschaft von Ex-Austria-Trainer Manfred Schmid um den ersten Platz. Nur wenn die Austria Siebenter wird und Rapid in der Meisterrunde nur Fünfter, wird es noch zwei Wiener Derbys in dieser Saison geben. In der Qualifikationsrunde warten auf die Austria auch drei Freitagspiele. Eine veränderte Situation im Abstiegskampf brachte Austria Lustenaus 2:0 (1:0) gegen Blau Weiß Linz, der zweite Saisonsieg des Vorarlberger, der erste mit Heimvorteil. Dadurch geht Lustenau als Letzter nur mit zwei Punkten Rückstand auf WSG Tirol in die Mission Klassenerhalt, mit je vier auf den Aufsteiger Blau Weiß Linz und Altach. Für Lustenau beginnt es in Linz, für WSG Tirol am Innsbrucker Tivoli gegen Wolfsberg.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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