Der Kampf um Platz sechs mobilisierte in der letzten Runde des Grunddurchgangs die Fans. Insgesamt kamen 49.585, das bedeutet einen Schnitt von 8264. Die 15.009 Zuschauer bei Austrias 2:0 waren der beste Besuch, die 8529 bei Klagenfurts 1:1 (0:1)im strömenden Regen gegen Rapid bedeuteten Saisonrekord im Wörthersee Stadion. Dort brauchte Rapid Glück, um an Ende nicht im Regen zu stehen: „Zwischen der 20. und 40. Minute waren wir richtig schlecht“, gestand Trainer Robeert Klauß, der Moritz Oswald auf der rechten Außenbahn aufbot, „da haben wir viel zu viel preisgegeben, spielten nicht das, was wir wollten. Man hat die Angst gemerkt, etwas zu verlieren.“ In diesen 20 Minuten verhinderten die Latte bei einem Schuss von Ex-Rapidler Nikolas Binder und eine starke Reaktion von Tormann Niklas Hedl die Klagenfurter Führung, dieRapid entgegen dem Spielverlauf durch Christoph Lang gelang. Die perfekte Vorarbeit lieferte Fally Mayulu mit seiner besten Aktion, zur zweiten Hälfte kam für ihn der 18 jährige Debütant Dursun Furkan. Mit dem um ein Jahr jüngeren Jovan Zivkovic setzte Klauß im Finish noch einen Youngster ein.
Ein routinierter Joker, Christopher Wernitznig, sorgte kurz nach seiner Einwechslung nach73 Minuten für den Ausgleich. Danach folgte das von vielen erwartete „Gijon am Wörthersee“. Nur noch ein Ballgeschiebe, meist in der eigenen Hälfte keine Zweikämpfe mehr, keine riskierte etwas. Eine logische Reaktion. So hätte sich jede Mannschaft verhalten. Klagenfurt erreichte damit bereits zum dritten Mal hintereinander im März sein Saisonziel, den Klassenerhalt: „Das hat einen Riesen-Stellenwert“ freute sich Trainer Peter Pacult. Auch Hartberg gelang dies mit dem 1:1 (0:1) gegen Sturm. Ebenfalls bei Rekordbesuch in dieser Saison (5024). Ein Missverständnis zwischen Verteidiger Manuel Pfeifer und Tormann Raphael Sallinger ermöglichte Sturms billige Führung durch William Böving, Donis Avdijaj glich nach 70 Minuten mit einem Freistoß aus, erfüllte damit den Wunsch seiner Freundin zum fünften Jahrestag des Kennenlernens. Die wollte ein Tor von ihm sehen. Passierte. Trainer Markus Schopp sprach von einem absolut verdienten Punkt: „Auch gegen die Großen ist für uns viel möglich. Wir müssen weiter den Anspruch haben, so weit wie möglich oben zu stehen!“
Sturm konnte mit dem Unentschieden leben, wie Sportvorstand Andreas Schicker nachher versicherte. Weil nach der Punkteteilung der Rücksand auf Meister Red Bull Salzburg nur zwei Punkte beträgt: „Eine gute Ausgangsposition, Mit einem Sieg im direkten Duell könnten wir Salzburg überholen!“ Die Möglichkeit biet sich nach der Länderspielpause am 31. März in Graz. Die Meisterrunde beginnt kommenden Freitagabend mit Rapid gegen LASK in Hütteldorf, Sturm muss Sonntag nach Klagenfurt, Salzburg empfängt Hartberg. Der Kampf um Rang drei verspricht Megaspannung: LASK, Hartberg und Klagenfurt sind punktgleich, Rapid liegt einen Punkt zurück. Ein Sieg in Klagenfurt hätte schon Rang drei gebracht. Das kann man Freitag mit einem Heimsieg gegen den LASK nachholen.
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