Fußball

Austria jubelt: „Diesen dreckigen Sieg haben wir gebraucht!“

Dienstag Cuppleite in der Steiermark, fünf Tage später neue Hoffnung in der Steiermark: Das Wechselbad der Austria-Gefühle. Seit Sonntag regiert wieder die positive Stimmung: „So einen dreckigen Sieg haben wir gebraucht“, gestand Doppeltorschütze Marco Djuricin (Bild oben) nach dem 4:3 (3:2) in Hartberg, das nicht für schwache Nerven war. Mit dem zweiten Saisonsieg stieß  Austria auf Rang fünf vor, wäre derzeit in der Meisterrunde. Und hat vor allem drei Punkte mehr als der Wiener Erzrivale Rapid. Wer hätte das zu Saisonbeginn gedacht? Das wird die violetten Fans am meisten freuen. Die in Hartberg im Gästesektor standen, sorgten für entbehrliche, unschöne Szenen, provozierten durch Rauchbomben und Bengalen drei Unterbrechungen. In der ersten Hälfte gab es eine Nachspielzeit von zehn (!) Minuten.

Trainer Manfred Schmid reagierte auf das peinliche Ausscheiden im Cup sehr mutig: Mit Rechtsverteidiger Leonardo Ivkic, dem Defensivspieler Esad Bejic (Debüt in der Bundesliga), Matthias Braunöder (erstmals in der Startelf) und Stürmer Muharem Huskovic begannen vier Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Ivkic und Huskovic sind 18 Jahre jung, Braunöder ein Jahr älter, Bejic 20. Leipzig-Leihgabe Eric Martel, ein Fixstarter, ist erst 19. Das Durchschnittsalter der Startelf betrug 23,27 Jahre.  Bei dem Jugendprogramm setzte aber auch der violette Oldie ganz wichtige, sogar entscheidende Akzente: Vom 34 jährigen Kapitän Markus Suttner kam nicht nur der Assist zur 2:1-Führung von Manfred Fischer gegen seinen Ex-Klub, er erzielte auch selbst das wichtige 4:2 mitten in eine Hartberger Drangperiode. Sein erstes Tor in der  Bundesliga seit März 2015! Dienstag beim Cup.k.o. in Kapfenberg vergab er einen Elfmeter.

Die Defensive zeigte trotz Fünferabwehr Schwächen. Zwei Minuten auf das Führungstor von Djuricin per Kopf nach Braunöders Freistoß folgte der Ausgleich durch Dario Tadic, der gegen seinen Ex-Klub sein 50. Tor in der  Bundesliga erzielte. Mit den ersten vier Bällen auf das Hartberg-Tor sorgte die Austria aber für drei Tore. Effizienter geht’s kaum noch.  Den 3:1-Vorsprung, für den Djuricin mit seinem fünften Saisontreffer sorgte, brachte die Austria nicht in die Pause, kassierte mit der letzten Aktion davor das  2:3. Neun Minuten nach Suttners Tor traf nochmals Tadic.  Daher Zittern bis in die Nachspielzeit: „So einen Puls hatte ich schon lange nicht mehr“, gestand Schmid nachher im „Sky“-Interview, „leicht haben wir uns das Leben nicht gemacht. Aber ich bin stolz, wie die Truppe läuft, kämpft und alles abruft.“ Auf den ersten Heimsieg muss aber Austria mindestens noch drei Wochen warten: Nächsten Samstag gastiert Violett in Hartberg.

Der erste Heimsieg dieser Saison gelang dem LASK. Danach sah es beim 3:1 (0:1) gegen Admira bis zur Pause aber gar nicht aus. Der Umschwung gelang durch Thomas Goiginger mithilfe von Fehlern der Südstädter: Linksverteidiger Leonardo Lukacevic verlor den Ball an Thomas Goiginger, der so den Ausgleich von Mamadou Karamoko, der dabei verletzt wurde und ausschied, vorbereitete. Beim 2:1 wehrte Admiras deutscher Innenverteidiger Yannick Brugger nach einem Goiginger-Ecke den Ball auf den Fuß von Sascha Horvath ab, der dies zu seinem ersten Tor für den LASK nützte. Beim 3:1 von Goiginger verhielt sich Brugger zuvor im Zweikampf mit dem Torschützen nicht geschickt. Erstmals in dieser Saison erzielt der LASK mehr als ein Tor in einem Spiel: „Die Verunsicherung war groß, der Auftritt in der zweiten Hälfte aber positiv“, bilanzierte Trainer  Andreas Wieland. Mittelfeldspieler Peter Michorl sprach deftige Worte ins Sky-Mikrofon: „Die Mannschaft frisst seit zwei Jahren durchgehend scheiße. Das macht etwas mit dem Kopf. Ich bin stolz auf die Art, wie wir nach der Pause aufgetreten sind. Das tut uns allen richtig gut.“

 

Foto: Gepa Pictures/Admiral.

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