Zweite Nummer der Wiener Austria gegen einen tschechischen Klub auf der Insel. So wie letzten Mittwoch gegen Hradec Kralove auch Montag 0:0 gegen Sigma Olmütz. Diesmal nicht im Nationalstadion Ta´Quali, sondern auf etwas holprigerem Rasen im Stadion von Hibernians La Valetta. In dem übrigens ein Bild an der Wand hängt, das beweist, dass Hibernians etwas gelang, woran Austrias Erzrivale Rapid blamabel gescheitert war. Ein Bild vom Jubel über einen 2:0-Sieg gegen den FC Vaduz in der Qualifikation zur Europa League 2021/22. Ein Jahr später verlor Rapid 1:2 und 0:1. Doch zurück zu Austrias Problemen. Es spielt überhaupt keine Rolle, dass Austria den Tipsport- Malta-Cup nicht gewann, sondern wegen der um einen Treffer schlechteren Tordifferenz als Olmütz auf Rang zwei beendete. Was zu denken gibt, ist die Tatsache, dass Austria bei den drei ungeschlagenen Spielen auf Malta trotz 3:2 gegen Spartak Trnava bei der Lösung ihrer Offensivprobleme nicht wirklich weiter kam.
Trainer Michael Wimmer zog auch vor dem zweiten Spiel innerhalb von 53 Stunden sein Programm konsequent durch. Vormittags gab es noch Training, um 16 Uhr war Anpfiff. Er setzte 20ein. Christian Früchtl kam zu seinem Einsatz im Tor, außer ihm wurden nur Marvin Potzmann und Manuel Polster nicht ausgetauscht. Kapitän Manfred Fischer durfte sich schonen. Austria ließ kaum Chancen von Olmütz zu, kam aber auch selbst nur zu wenigen. Die ungenützt blieben: „Weil zum Teil auch das Glück fehlte“, behauptete Wimmer, strich das aus seiner Sicht positive hervor: „Alle sind voll marschiert, das gefällt mir.“ Er versicherte, guten Mutes zu sein, rechtzeitig alles hinzukriegen. Das muss aber ein Trainer auch sein. Rechtzeitig bedeutet bei Violett bis zum Viertelfinale im Uniqa-Cup bei Sturm Graz am 2. Februar, also in zweieinhalb Wochen.
Mit Andreas Gruber, Muharem Huskovic, Romeo Vucic, Alexander Schmidt, Fisnik Aslani, Polster und Dominik Fitz, der nach seiner Erkrankung wieder einsatzfähig war, brachte Wimmer praktisch das komplette Personal für die drei Offensivpositionen im 3-4-3. Aber es wird sich im Frühjahr wenig ändern: Knipser ist keiner dabei. Den besten Zug zum Tor zeigte auf Malta Vucic, der im Herbst bei sieben Bundesligaeinsätzen ein Tor erzielte, aber insgesamt nur 105 Minuten spielte. Vielleicht sollte Wimmer einmal versuchen, Vucic in zentraler Position des vordersten Stürmers zu bringen. Die Variante blieb bisher aus. Etwas mehr Kreativität aus dem zentralen Mittelfeld als gegen Olmütz könnte auch nicht schaden. Der Versuch, beim 34 jährigen James Holland, dessen Vertrag mit Saisonende ausläuft, nochmals das Rad der Zeit zurückzudrehen, scheint wenig erfolgversprechend zu sein.