Fußball

Austrias Aufstieg zwischen hui und pfui! Vienna schaffte Wunder

Acht Tore erzielte die Austria in den ersten acht Runden der Bundesliga. Nur drei weniger waren es  Mittwoch Abend beim Aufstieg ins Viertelfinale des Uniqa-Cups. Beim spektakulären 5:3 (3:0) gegen Hartberg schwankte Violett zwischen offensiv hui und defensiv pfui. Erstmals erzielte die Austria in dieser Saison vor der Pause mehr als ein Tor, gleich drei. Da war zuletzt am 30. November 2019 gelungen. Auch gegen Hartberg in der Generali-Arena, beim 5:0 (3:0). Das ist durchaus positiv. Aber drei Tore kassierte die Austria in dieser Saison andererseits zuvor auch nicht. Und daher werden General Manager Peter Stöger die letzten zehn Minuten gar nicht gefallen haben. Ohne dass sie ihm zu denken gaben.

Er gab Manprit Sarkaria, der Sonntag gegen St. Pölten alles schuldig geblieben war, noch eine Chance. Der bedankte sich dafür. Leitet die Aktion zum 1:0 mit einer Flanke auf Aleksandar Jukic ein. Der verlängerte ideal zu Kapitän Alexander Grünwald auf. Erstmals Torjubel bei Violett, auf die Führung nach 13 Minuten folgte vier Minuten später das 2:0. Der Pass zum Torschützen Stephan Zwierschitz kam von Sarkaria. Dann stellte die Austria vorübergehend den Offensivbetrieb ein, hatte Glück, dass der oberösterreichische Referee Stefan Ebner ein elfmeterreifes Vergehen an Dario Tadic übersah. Vier Minuten vor der Pause sorgte Benedikt Pichler für das 3:0. Er scheiterte  wie zuvor Zwierschitz zunächst an Tormann Rene Swette, kam aber auch wie Zwierschitz zum Nachschuss. Hartbergs Trainer Markus Schopp sprach nachher verärgert vom Abwehrverhalten einer Schülermannschaft.

Damit schien alles gelaufen. Stöger brachte zur zweiten Hälfte Dominik Fitz für Bright Edomwonyi. Fitz, spielerisch vielleicht der stärkste Austrianer, legte schon nach vier Minuten das 4:0 für Sarkaria auf.  Auf das 4:1 von Tadic antwortete Fitz acht Minuten später nach Sarkarias-Pass mit dem 5:1. Danach leistete sich Stöger den „Luxus“, mit Christoph Monschein, nach einem eingerissenen Band  im Sprunggelenk um Wochen schneller wieder einsatzfähig als befürchtet, und Alon Turgeman zwei Stürmer einzutauschen, um ihnen Spielpraxis zu geben. Damit passte die Balance zwischen Offensive und Defensive nicht mehr. Die Ruhe, einen Vorsprung heimzuspielen, fehlte nicht zum ersten Mal in dieser Saison.

Das nützte Hartbergs Ex-Austrianer Sascha Horvath neun Minuten vor Schluss zum 5:2. Ein unnötiges Foul des eingewechselten Patrick Wimmer führte zu einem korrekten Elfmeter, den Selfedin Chabbi zum 5:3 verwertete. In der 90. Minute zeigt Ebner wieder auf den Elfmeterpunkt, obwohl eher Horvath Erik Palmer Brown foulte als umgekehrt. Doch zum 5:4 kam es nicht, da Chabbi nur die Stange traf. Für Stöger standen sowohl Aufstieg als auch die fünf erzielten Tore im Vordergrund: „Wäre es uns um Stabilität gegangen, hätten wir sicher nicht so gewechselt!“

Aber das große Geprächsthema im Cup ist die Vienna. Etwas mehr als drei Stunden nach dem Schlusspfiff bei der Austria schaffte sie auf der Hohen Warte die große Sensation. Eigentlich ein Wunder, dass der Tabellenführer der Wiener Liga den Vorletzten der Bundesliga eliminieren kann. Aber der David  Vienna schaffte es mit dem 2:1 (1:1) gegen Goliath Altach, was auch Stöger freuen wird, der in den Achtzigerjahren für Blau-Gelb gespielt hatte.  Zweifacher Torschütze:  Der 26 jährige Volkan Düzgün (Bild oben), letzten Juli nach dem Rückzug von Ebreichsdorf aus der Regionalliga Ost, auf die Hohe Warte gewechselt. Der Aufstieg unter die letzten acht bedeutet eine Erinnerung an bessere Zeiten von Österreichs ältesten Fußballklub. Und einen Triumph für den erst 26 jährigen Trainer Alexander Zellhofer, der auch seinen Vater, den ehemaligen Altach-Sportchef, gefreut haben wird.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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