Keine Frage, die größte Hoffnung der Wiener Austria auf Tore gegen Rapid zum dritten Derby-Heimsieg hintereinander heißt Andreas Gruber (Bild). In sieben seiner 14 Spiele in dieser Saison traf er nicht, nur zwei davon gewann die Austria. Im Cup gegen Spittal(7:0), im Hinspiel der verpassten Qualifikation zur Conference League bei Legia Warschau (2:1). In den anderen sieben Partien erzielte der 28 jährige Steirer acht Tore. Seine bisherige Derby-Bilanz: Zwei Spiele, zwei Siege. Im letzten Herbst 2:1 in Hütteldorf, im April 3:1. Tor gelang ihm dabei keines. Die violetten Fans hoffen, dass es Sonntag so weit sein wird.
Natürlich beschäftigt sich auch Rapid mit dem gefährlichsten Austria-Stürmer. Trainer Zoran Barisic hat eine hohe Meinung von ihm. Das war schon so, als er Sportdirektor war. Vor drei Jahren nach dem Konkurs von Mattersburg war Gruber frei und ablösefrei am Markt, auch bei Rapid ein Thema. Es gab ein Treffen zwischen Barisic und Gruber. Der war nicht abgeneigt, nach Hütteldorf zu übersiedeln. Doch die Entscheidung bei Rapid war davon abhängig, ob der Transfer von Thomas Murg über die Bühne geht. So lange wollte Gruber nicht warten und nahm das LASK-Angebot an. Der Wechsel von Murg zu PAOK Saloniki Nach Linz lotste ihn damals noch Jürgen Werner. Damals war er noch Sportchef des LASK. Letzten Sommer war Werner bereits dafür verantwortlich, dass Gruber vom LASK zur Austria wechselte. Für 450.000 Euro Ablöse. Ein gut angelegtes Geld.
Sowohl für Austria und Rapid ist´s ein richtungsweisendes Derby. Daher gab´s von Barisic eine ungewohnt Ansage: „Diesmal interessiert mich nur das Ergebnis, nicht die Leistung. Mir egal, ob es ein sauberer oder dreckiger Sieg wird.“ Sportchef Markus Katzer behauptete, vom ersten Derbysieg voll überzeugt zu sein. Die interessanteste Neuigkeit bei Rapid: Kapitän Guido Burgstaller absolvierte Freitag erstmals das komplette Mannschaftstraining. „Er darf selbst entscheiden, ob er dabei ist“, behauptete Barisic, „ich kann es mir aber schwer vorstellen.“ Verraten wird das natürlich nicht.
Samstag kommt es zum Duell zwischen Letztem und Erstem: Austria Lustenau empfängt Red Bull Salzburg. Im viertletzten Spiel im alten Reichshof-Stadion, das letzte wird am 11. November gegen Wolfsberg in Szene gehen. Donnerstagabend vergab die Gemeindevertretung Lustenaus Aufträge in Höhe von 8,2 Millionen für den Neubau, der planmäßig Mitte November beginnen kann. Für Salzburg geht es drei Tage vor dem Champions League-Heimspiel gegen Real Sociedad darum, die Scharte des 0:1 gegen Aufsteiger Blau Weiß Linz auszubessern. Lustenau startete mit vier Heimniederlagen in die Saison, Salzburg ist seit 19 Auswärtsspielen ungeschlagen. Trainer Gerhard Struber: „Was zählt, ist Austria Lustenau, nicht die Champions League!“ Ansonst heißt es Samstag zweimal Kärnten gegen Oberösterreich: Wolfsberg fordert in der Lavanttal-Arena den LASK heraus, Austria Klagenfurt gastiert bei Blau Weiß Linz. Der LASK hat seine letzten sieben Duelle gegen Kärntner Klubs nicht verloren, Blau Weiß Linz und Klagenfurt trafen in der zweiten Liga sechsmal aufeinander. Das erste Spiel gewannen die Linzer, die anderen fünf die Violetten vom Wörthersee.
Foto: Mario Urbantschitsch.