So wie Rapid verpflichtete auch die Wiener Austria Freitag einen neuen Innenverteidiger, machte daraus aber eine „Geheimaktion“, die aber dennoch durchsickerte. Das Interesse am 25 jährigen Tin Plavotic von Bundesligaabsteiger Ried bestätigte Sportvorstand Jürgen Werner bereits vergangenen Sonntag nach dem 5:0 gegen Austria Lustenau, fünf Tage später brachte er alles unter Dach und Fach: Der1,97 Meter große Innenverteidiger wechselt vom Innviertel an den Verteilerkreis. Das war durch eine Ausstiegsklausel im Vertrag von Plavotic bei Ried, der bis 2024 lief, möglich. Und so bekam die Austria den Nachfolger von Lukas Mühl als „Schnäppchen“.
Austria musste für den von Max Hagmayr beratenen Plavotic nur 80.000 Euro Ablöse bezahlen. Damit ist er um nicht weniger als 820.000 Euro billiger als Rapids neuer serbischer Innenverteidiger aus Israel, Nenad Cvetkovic. Die Frage wird sein, wie groß die Unterschiede in der Qualität sein wird, wer den besseren „Fang“ machte: Austria mit dem Billigkauf Plavotic oder Rapid mit dem „teuren“ Cvetkovic. Wegen des Abstiegs mit Ried muss sich Plavotic keine großen Vorwürfe machen. Er war der beste Abwehrspieler, im Zweikampf (im Bild gegen Rapids Ferdy Druijf) aggressiv und energisch, als „Riese“ auch offensiv gefährlich. Wie vier Tore und drei Assists in 29 Spielen beweisen. In der letzten zwei Runden fehlte er mit einem Sehnenanriss, erlitten bei der 0:1-Heimniederlage im Kellerduell gegen Altach, als er nach zehn Minuten ausscheiden musste. In allen anderen Partien spielte er über die volle Distanz.
Plavotic wurde in der Akademie der Admira ausgebildet, versuchte ab 2015 drei Jahre lang sein Fußballglück im Ausland, das er nicht fand. Weder in Deutschland (bei Schalke in der U 19 und in der zweien Mannschaft), in England in der U 21 von Bristol, bei Chettenham und Barnet. 2016 hatte er zweimal im kroatischen U 19-Team gespielt. 2018 kehrte er nach Österreich zurück, spielte drei Jahre beim Zweitligist Floridsdorfer AC, ehe er ablösefrei nach Ried wechselte. Interessant, dass Plavotic für Austria nicht interessant war, als er in Wien vor der Haustüre beim FAC spielte.
Foto: Gepa/Admiral.