Fußball

Austrias problematischer Admira-Trend! LASK schaut wieder nach Kapfenberg

Im Jubel, der auf das 2:0 gegen Wolfsberg folgte, trugen Austrias Spieler ein Transparent mit der Aufschrift „Vielen Dank für Eure Unterstützung“ um den Platz. Die Geste zu den Fans unterstrich, dass mit keinem weiteren Heimspiel in dieser Saison gerechnet wird. Denn normal dankt man erst nach dem letzten. Die Austria wähnt sich nach dem ersten Heimsieg in der Meistergruppe offenbar zumindest sicher auf Platz vier. Traut also in der letzten Runde entweder Sturm Graz den Sieg in Wolfsberg nicht zu oder  ist davon überzeugt,  in Pasching gegen den LASK nicht zu verlieren. Kein weiteres Heimspiel  der Austria im Europa League-Play-off zu Christi Himmelfahrt oder am 2.Juni würde auch bei der  Wiener Polizei für Durchatmen sorgen. Denn mit Austria-Beteiligung köntne es im  Play-off zwei Wiener Derbys gegen Rapid in vier Tagen geben. Mit ausreichendstem Gefahrenpotenzial. Die zwei Partien zu verlegen wie das für 1. Mai in der Generali-Arena geplant gewesene  Cupfinale zwischen Red Bull Salzburg und Rapid kann von der Exekutive nicht einmal überlegt werden.

Bei Austria steht die wichtigste Entscheidung, die in der Trainerfrage, noch an. Die entscheidende0 Aufsichtsratssitzung dazu ist noch nicht terminisiert. Robert Ibertsberger sieht seine Chancen seit Sonntag gestiegen. Die Planungen auf dem Spielersektor liegen einstweilen vor allem in den Händen von Sportchef Ralf Muhr. Eine Hausaufgabe, nämlich den ausLaufenden Vertrag mit dem 19jährigen Innenverteidiger Aleksandar Borkovic (Bild oben) zu verlängern, hat er noch nicht gemacht. Die hätte eigentlich schon vor dem ersten Bundesligator von Borkovic in seinem 18.Einsatz erledigt sein müssen. Es soll an der Bereitschaft von Borkovic, der im September 2017 bei seinem Debüt in der Kampfmannschaft mit dem Kopftor in der Europa League beim 1:5-Heimdebakel gegen Milan auf sich aufmerksam gemacht hatte, und seinem Umfeld gelegen sein, nicht am Willen der  Austria. Hingegen soll  schon fixiert sein, dass von Admira Defensivallrounder Stephan Zwierschitz ablösefrei kommt. Dann wäre er nach Christoph Monschein, dem bei Ibertsberger offenbar nicht sehr gefragten Max Sax und Thomas Ebner der vierte Ex-Admiraner im Dress der Austria, soll beim New Look dabei sein, der sich vor der Saison 2019/20 am 12. Juli den Fans beim Testspiel gegen den Londoner Traditionsklub Queens Park Rangers, diese Saison nur auf Rang 19 der zweiten Liga, präsentieren wird.

Der Admira-Trend in Violett gehört aber schon hinterfragt, weil er problematisch ist. Die Austria hat die Ansprüche, unter die ersten drei zu kommen. Die Admira schaffte das schon sehr lange nicht mehr. Trotzdem sollen Spieler aus der  Südstadt für einen Aufschwung bei Austria sorgen. Wer skeptisch ist, liegt nicht ganz falsch. Besonders die Personalie Zwierschitz ist nicht nachvollziehbar. Er wird im September 29, soll sogar einen Dreijahresvertrag bekommen. Seine beste Position ist die des rechten Verteidigers. Auf der dürfte der 32jährige Florian Klein auch nächste Saison in seinem letzten Vertragsjahr die Nummer eins sein. Denn zumindest gegen Wolfsberg zeigte er keinerlei Anzeichen von „Altersschwäche“, hatte sogar eine hundertprozentige Zweikampfquote. Was soll also der Plan mit Zwierschitz? Und überdies: Die Austria lobt selbst ihre Nachwuchsarbeit in den höchsten Tönen. Da müsste es doch möglich sein, dass ein rechter Verteidiger aus den eigenen Reihen kommt.

Der LASK scheint hingegen positiv gemachten Erfahrungen treu zu bleiben. Schaut lieber in Österreichs zweite Liga nach Kapfenberg. Von dort kam vor zwei Jahren ablösefrei der brasilianische Flügelflitzer Joao Victor, dessen Wechsel nach Wolfsburg zum Noch-LASK-Trainer Oliver Glasner jetzt zum Millionengeschäft für die Linzer wurde. Selbst wenn die Ablöse, wie offiziell bekanntgegeben, wirklich „nur“ zwei Millionen Euro ausmachen sollte. Der LASK-Blick in die Obersteiermark gilt zwei jungen Offensivspielern: Dem 19jährigen Ghanaer Paul Mensah  (sechs Tore und fünf Assists) sowie Thomas Sabitzer, dem erst 18jährigen Cousin von Leipzig-Legionär Marcel Sabitzer. Elf Tore und sechs Assists in 24 Spielen sprechen dafür, dass der „neue“ Sabitzer schon bundesligatauglich sein dürfte.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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