Eishockey

Bader wie Alpen-Tichonow! Vanek Vierter in NHL-Rangliste für Kaufempfehlungen

Fünf Siege in den ersten sechs Spielen: Noch nie begann die Ära eines  österreichischen Eishockeyteamchefs in letzter Zeit erfolgreicher als die von Roger Bader. Die Erfolgsquote erinnert fast an ehemalige russische Teamchefs vom Format eines  Wiktor Tichonow in den Siebzigerjahren. Aber in der Tonart wird es für den „Alpen-Tichonow“ nicht weiter gehen. Mit drei Siegen beim Österreich-Cup in Graz, dem 2:1 gegen die Slowakei nach Verlängerung, dem 2:1 gegen Favorit Norwegen nach Penaltyschießen und dem 3:1 gegen Frankreich zum Abschluss am Samstag hätte auch Bader  nicht gerechnet. Das machte ihn zurecht auch stolz, obwohl er als Realist schon manches richtig einzuordnen weiß. Etwa, dass die Slowakei mit ihrer derzeit besten Mannschaft beim Slovakia-Cup in Nitra spielte, nur die zweite Garnitur in die Steiermark schickte. Am wichtigsten für drei Siege gegen A-Nationen waren die starken Torhüterleistungen: Routinier Bernhard Starkbaum gegen die Slowakei, der herausragende Villacher Debütant Lukas Herzog mit 31 Saves und insgesamt vier abgewehrten Penaltys gegen  die Norweger,  David Kickert mit 20 abgewehrten Schüssen gegen die Franzosen. Und das alles trotz acht Absagen im Vorfeld.

„Sport ist nichts für Mathematik, darum führen solche Berechnungen über Bestbesetzung und ähnlichem zu nichts“ meinte Bader zufrieden über die „gute Gruppe von jungen Spielern“, über den Zuwachs an WM-Kandidaten : „Auf diesem Niveau muss man schneller laufen und Entscheidungen treffen. Sie haben´s geschafft.“ Anders als oft bei ihren Klubs. Vielleicht spielen sie im Teamdress besser, weil sie dort mehr Verantwortung bekommen. Das beste Beispiel: Der von Bader als Kapitän aufgebotene Thomas Hunterpfund. Beim KAC hatte er schon bessere Zeiten, muss mit einem Vertragsangebot zu reduzierten Bezügen rechnen.

Die nächsten WM-Tests für Baders junge Wilde steigen gegen ein noch größeres, attraktiveres  Kaliber, nämlich Schweden am 5. und 6. April in Linz und Wien. Bei welchem Klub wird dann Thomas Vanek in der NHL spielen? Samstag erzielte er im ersten Spiel nach dem Tod von Detroit-Besitzer Mike Iltich beim 1:2 in Columbus sein 14. Saisontor zum 1:1 im Powerplay, traf in letzter Sekunde die Latte. Kein Punkt für Detroit, die Chancen auf die Play-offs wieder reduziert. Vanek kam in 43 Partien auf 14 Tore und 22 Assists, hat damit genau so viele Scorerpunkte wie der 26fache Torschütze Michael Grabner, der beim 4:2-Heimsieg der New York Rangers über Colorado  für  seinen zehnten  Assist sorgte. Die  Rangers souverän auf Play-off-Kurs, Michael Raffl darf mit Philadelphia nach dem 2:1-Heimsieg gegen San Jose in der Verlängerung wieder hoffen.

Vanek wird von Tag zu Tag öfters genannt, wenn es darum geht, welcher Free Agent noch bis zum Ende der Transferzeit  verkauft wird. Die NHL-Homepage stellte eine Tabelle der Kaufempfehlungen auf.  Da kam der 33jährige Vanek an prominenter vierter Stelle hinter dem Arizona-Tschechen Martin Hanzal (29), Colorados Schweden-Stürmer Gabriel Landeskog (24) sowie dem 37jährigen Nashville-Routinier Mike Ribeiro. Mit der Empfehlung, Vanek spiele trotz Detroit-Tief überraschend viel besser als man es nach der letzten Saison in Minnesota erwartete. Detroits General Manager Ken Holland  bekräftigte einmal mehr, die Entscheidung erst nach dem  letzten Spiel im Februar gegen Vancouver treffen zu wollen. Wäre aber keine Überraschung, wenn schon vor dem 28. Februar etwas mit Vanek passiert.

 

Meist gelesen

Nach oben