Fußball

Barisic allein gegen die Welt: „Jetzt erst recht!“

Eine Pressekonferenz der anderen Art bei Rapid zwei Tage vor dem Heimspiel gegen den LASK: An einem schulfreien Freitag konnten 50 „Greenies“ eine Stunde lang Fragen an Geschäftsführer Steffen Hofmann, Trainer Zoran Barisic und Kevin Wimmer stellen (Bild). Die erste bekam Barisic: Wie er die Entwicklung des an Hartberg verliehenen Stürmers Rene Kriwak sieht, wie er auf einen schweren Fehler eines Spielers reagiert, ob unmittelbar danach oder erst nach dem Spiel. Barisic verriet, nichts davon zu halten, wie Rumpelstilzchen in der Coaching Zone herumzuhüpfen. Natürlich wollte die jugendlichen Rapid-Fans auch wissen, warum der „junge motivierte“ Bernhard Zimmermann nicht ständig spielt, wann Rapid wieder ein Derby gewinnen und den Meistertitel holen wird. Barisic versprach einen Rapid-Sieg im ersten Derby der nächsten Saison, in Sachen Meistertitel bat Hofmann noch um Geduld.

Einer wollte von ihm wissen, an welchen Sieg er sich am liebsten zurückerinnert. Die Antwort kam rasch: An das 7:0 in Salzburg am Ostersonntag 2008. Das machte den Weg zum bisher letzten Rapid-Titel frei. Viel zu lang ist es her. Eine Frage ging darum, wie er sich damit fühlt, als Fußballgott bezeichnet und angesprochen zu werden, eventuell sogar in den eigenen Wänden. Hofmann musste lächeln. Weil die Frage sein Sohn Moritz, der zu den Greenies gehört, stellte. Der Herr Papa kündigte nach der Antwort Konsequenzen für Moritz beim nächsten Taschengeld an. Nicht lang nachdenken musste Barisic bei der Anfrage, wie viel Geld die Spieler und Trainer bei Rapid bekommen. Auf jeden Fall viel zu wenig, sagte er lachend.

Ernster wurde er, als die Greenies-Fragestunde vorbei war. Mit der schlechten Stimmung um Rapid konfrontiert, meinte er, die Mannschaft und Trainer würden die nicht an sich heranlassen, sich abkapseln: „Am wichtigsten ist in solchen Situation der Zusammenhalt im ganzen Klub!“ Nicht alle dürften dies so sehen, wie die abrupte Kündigung von Urgestein Stefan Ebner als Direktor des Sportmanagements zeigte. Auf die Frage, ob er sich nach verlorenem Cupfinale, den Niederlagen in Salzburg und im Derby, dem Rückfall auf Rang fünf, Sorgen um seinen Job macht, schüttelte er den Kopf: „Definitiv nein. Ich sage jetzt erst recht, ich bin von der Trendwende überzeugt. Ich allein gegen die Welt, das ist mir am liebsten!“ Aber er glaubt, nicht allein zu sein. Die Fans würden die Mannschaft Sonntag sicher unterstützen. Gegen den LASK stehen die Außenverteidiger Thorsten Schick und Jonas Auer, die im Derby fehlten, wieder zur Verfügung. Ein Thema könnte Moritz Oswald in der Startelf sein.

Foto: SKRapid.

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