Fußball

Bayern am Tiefpunkt und ratlos: Auch die Tabellenführung ist weg

Nur drei Tage nach dem Ausscheiden in der Champions League verspielte Bayern München Samstagnachmittag auch die Tabellenführung in der Bundesliga. Durch eine 1:3-Niederlage in Mainz nach 1:0-Führung. Am Abend fertigte Borussia Dortmund Olivers Glasners Eintracht Frankfurt 4:0 (3:0) ab, geht mit einem Punkt Vorsprung auf Titelverteidiger Bayern in die letzten fünf Runden. Die Bayern-Chefetage verfiel nach der Pleite vorerst in Schockstarre, ehe Vorstandschef Oliver Kahn die Verlierer verbal attackierte: „Wo war die Mannschaft, die deutschere Meister werden wollte? Wir waren es sicher nicht.“ Von den sieben Spielen seit dem Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel gewann Bayern nur zwei: „Sobald wir Widerstand spüren, haben wir keine Energie,darauf zu reagieren“, klagte Tuchel, „wir tun es schwer zu gewinnen, sind nicht zielstrebig genug.“ Die drei freien Tage strich Tuchel trotz der Pleite aber nicht.

Er ließ in Mainz Kingsley Coman und Leroy Sane auf der Bank, begann mit Thomas Müller und dem Ex-Salzburger Sadio Mane. Der köpfte nach 29 Minuten die Führung, Bayern schief alles im Griff zu haben, ohne zu glänzen. Doch zwischen der 65. und 79. Minute kippte mit drei Mainzer Toren das Spiel total. Dem Ausgleich ging ein Fehler von Tormann Yann Sommer bevor, zum Führungstor des Luxemburgers Leandro Barreiro leistete Österreichs Teamstürmer Karim Oniswo die Vorarbeit.  Nach dem 2:1 tauschte Tuchel Müller und Joshua Kimmich aus. Mainz überhotle nach zehn Spielen ohne Niederlage Eintracht Frankfurt. Die Mannschaft von Ex-Liefering-Trainer Bo Svensson ist voll im Rennen um einen Europacuplatz.

Dortmund ließ mit dem Wissen über Bayerns Niederlage nichts anbrennen, führte nach 24 Minuten bereits 2:0. Am Ende sangen 81.000 Fans: „Deutscher Meister wird nur der BDB, nur der BVB!“ Dortmund spielt in den letzten fünf Runden in Bochum, daheim gegen Wolfsburg und Mönchengladbach, in Augsburg und zum Abschluss gegen Mainz. Bayern trifft auf Schlusslicht Hertha BSC Berlin, Werder Bremen, Schalke, RB Leipzig und den FC Köln. Für Glasner gab es im achten Spiel gegen die Borussia die achte Niederlage: „Wir hatten bis zur Pause 7:4-Torschüsse, aber lagen 0:3 zurück. Dortmund war in beiden Strafräumen besser, das entscheidet die Spiele!“ So entfernt sich Frankfurt immer weiter von Rang sechs, hat wohl nur via Pokal die Chance, in den Europacup kommen.

Erfolgserlebnisse für Österreicher außer für Onisiwo? Auch für Florian Kainz und Dejan Ljubicic mit dem FC Köln durch das 3:1 (2:0)  in Hoffenheim, bei dem Kainz herausragend war: Mit seinem vierten Elfmetertor sorgte für die Führung, mit einer Flanke bereitete er perfekt das zweite Tor vor.  Daher muss Christoph Baumgartner mit Hoffenheim weiter um den Klassenerhalt zittern. Patrick Wimmer war bei Wolfsburgs 5:1 (3:0) in Bochum 45 Minuten überragend, bereitete das erste Tor vor, erzielte das dritte selbst. Da er für ein Foul an Landsmann Kevin Stöger die gelbe Karte bekam, tauschte ihn Trainer Niko Kovac zur Pause vorsichtshalber aus. Auch in der zweiten Liga setzte ein Österreicher Akzente: Ex-Rapidler Louis Schaub mit Tor und Assist bei Hannovers 3:1-Auswärtssieg gegen Arminia Bielefeld.

Aleksandar Dragovic, der 100 fache österreichische Teamspieler, konnte sich über seinen achten Meistertitel als Legionär freuen. Den zweiten hintereinander mit Serbiens Abonnementmeister Roter Stern Belgrad. Mit dem FC Basel wurde er viermal Schweizer Meister (2011 bis 2014), mit Dynamo Kiew 2015 und 2016 in de Ukraine. Außerdem wurde er auch fünfmal Cupsieger (erstmals 2009 mit der Austria), einmal gewann er den Supercup in der Ukraine,

Foto: FSV Mainz.

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