Ohne den angeschlagenen und als verletzt gemeldeten Marco Kasper feierten die Detroit Red Wings Dienstag ihren nächsten Auswärtssieg. Beim 5:0 (2:0, 2:0, 1.0) gegen die Montreal Canadiens erzielte der Schwede Lucas Raymond, der bei Kaspers Debüt in Toronto sein Sturmpartner war, das Führungstor. Am Mittwoch stellte sich bei einem Röntgen heraus, dass Kasper in Toronto einen Bruch der Kniescheibe erlitt, wodurch der 19 jöhrige mindestens sechs Wochen ausfällt. Damit ist er für die Weltmeisterschaft kein Thema mehr. Bittere Nachrichten für den Kärntner, Österreichs Team und und Teamchef Roger Bader. Da es sich um keinen Trümmerbruch handelt, muss Kasper nicht operiert werden: „Mir tut es in erster Linie für Marco leid, dass er die Saison nicht zu Ende spielen kann“, erklärte Bader „solche Dinge gehören leider zum Sport dazu, sind keine Seltenheit!“
Im ersten von fünf WM-Trainingscamps, das derzeit in Villach läuft, gibt es Donnerstag das erste Testspiel gegen Slowenien. In dem Teamchef Roger Bader Klotens Verteidiger David Reinbacher ebenso noch schont wie Lugano-Stürmer Raphael Herburger. Nachnominiert wurden von den Vienna Capitals die Verteidiger Bernhard Posch und Niklas Würschl sowie der 19 jährige Stürmer Mathias Böhm, ebenso ein Neuling wie die Stürmer Senna Peeters (Innsbruck), Max Rebernig , Elias Wallenta (beide Villach) und der Austro-Schwede Henrik Neubauer von den Zeller Eisbären aus der Alps League. Posch, Würschl und Böhm werden bei den Vienna Capitals nächste Saison einen neuen Trainer haben. Das ist seit Mittwoch offiziell. Denn der 62 jährige Dave Barr bat aus familiären Gründen um die Lösung des laufenden Vertrags. Schade, denn der Kanadier erwarb sich durchaus Verdienste um die Förderung und Entwicklung österreichischer Spieler wie die drei WM-Kandidaten oder Lukas Piff, Armin Preiser und Patrick Antal.
Barr brachte die Capitals zweimal ins Semifinale, mehr ging nicht. Jetzt stellt sich in Wien die Trainerfrage. Ob Franz Kalla, Vizepräsident und Manager, den Mut zu einer österreichischen Lösung hat? Bei den Linzer Black Wings bewährte sie sich mit dem Wiener Philipp Lukas als Trainer und Sportdirektor. Er hat für nächste Saison bereits 15 Spieler unter Vertrag. Eine Möglichkeit wäre Phil Horsky diese Saison Assistant Coach bei, HC Pustertal oder Christian Dolezal, den Assistenten von Barr, zum Chef zu machen. Wer sicher ins Gespräch kommen wird, ist Marc Habscheid, der seine Tätigkeit bei Pioneers Vorarlberg beendete. Habscheid, der Kanada bei der WM 2005 in Prag zum Titel geführt hatte, gilt beim KAC als mögliche Alternative zum Finnen Petri Matikainen, bei dem trotz laufenden Vertrag die Zeichen eher auf Trennung stehen.
In Bozen beginnt Donnerstag die Finalserie der ICE League zwischen HC Bozen und EC Red Bull Salzburg. Dieses Titelduell gibt es zum dritten Mal, die ersten zwei endeten 2014 und 2018 mit den bisherigen zwei Meistertiteln von Bozen nach sieben Spielen. Bei Salzburg sind noch zwei dabei, die vor neun Jahren und fünf Jahren zu den Verlierern zählten: Der 36 jährige Kapitän Thomas Raffl (Bild) und der vier Jahre jüngere Verteidiger Dominique Heinrich. Die Bullen sind zum zwölften Mal im Finale, holten dabei sieben Meistertitel, den letzten vor einem Jahr. Von den vier Spielen im Grunddurchgang gewann Bozen drei. Salzburg brauchte gegen Fehervar und KAC nur neun Play-off-Partien, um ins Finale zu kommen, Bozen hingegen gegen die Linzer Black Wings und die Vienna Capitals zwölf.
Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.
