Fußball

Bei Rapid ist Feldhofer populärer als in Wolfsberg

Nach sechs Jahren hat ihn die Bundesliga wider. In neuer Funktion: 2013 beendete Ferdinand Feldhofer die aktive Karriere bei Sturm Graz, einen Tag vor Weihnachten betrat er als neuer Trainer des Wolfsberger AC wieder die Bühne. Das war schon letzten Sommer ein Thema, ehe Gerhard Struber, mit dem Feldhofer die  UEFA-Pro-Lizenz machte, den Zuschkag bekam.  Aus welchen Gründen auch immer. Wolfsberg-Kenner behaupteten, mit Struber wäre der Draht zu Red Bull Salzburg-Sportchef Christoph Freund damit die Chance auf Leihspieler vom Meister größer gewesen. Strubers Wechsel nach England brachte Feldhofer erneut ins Gespräch. Damit hat die Selection-Agentur von Christian Sand wieder einen Trainer bei Wolfsberg platziert. Wie  zuvor Christian Ilzer und Heimo Pfeifenberger. Struber gehört zu den Klienten von „Grass is green“ und Thomas Böhm.

Bei den letzten Gesprächen mit Wolfsberg-Präsident Dietmar Riegler und Vize Christian Puff sass neben Feldhofer Sands Mitarbeiter Manuel Weber, der früher bei Sturm Graz und Wolfsberg gespielt hatte (Bild oben). Feldkirch trainierte zuvor vier Jahre lang den SV Lafnitz in der Steiermark,führte ihn  aus der Regionalliga in die zweit Liga, wo er auf dem respektablen vierten Platz überwintert. Aus seinen aktiven Zeiten ist auch der erfolgreiche Kampf gegen Sturm Graz und dessen Präsidenten Hannes Kartnig bekannt. Weil sich Feldhofer geweigert hatte, den Vertrag vorzeitig zu verlängern, ließ ihn Kartnig nur mehr bei den Amateuren trainieren. Der Innenverteidiger wandte sich an ein ordentliches Gericht, bekam Recht, wechselte im Sommer 2001 zu Rapid. Bei Grün-Weiß ist er derzeit sich  populärer als in Wolfsberg. Wegen eines Tors, das den Weg zum bisher vorletzten Meistertitel vor 14 Jahren unter Josef Hickersberger geebnet hatte: In der Südstadt gegen Admira war es am 11.Mi 2005 in der Nachspielzeit, das Goldtor zum 1:0 irgendwie mit Kopf oder Schulter. Drei Tage später stand Rapid als neuer Meister fest. Es wird zuvor noch kein Wolfsberg-Trainer von den Rapid-Fans mit so viel Beifall in Hütteldorf empfangen worden sein wie der „Ferdl“ im Frühjahr in der Meisterrunde. Steffen Hofmann zählt weiterhin zu Feldhofers besten Freunden.

Er will Wolfsberg besser machen, nicht Sechster werden, sondern um die Europacupplätze kämpfen. Er bekam einen Vertrag bis Sommer 2021, weil er nicht entscheidendes am erfolgreichen Weg, den Wolfsberg unter Struber und zuvor Ilzer ging, ändern will. Das war ein entscheidendes Kriterium, wie auch Riegler zugab. Wenn erfolgreiche Vereine aus welchen Gründen auch immer auf Trainersuche sind, dann steigen stets die Chancen der Kandidaten, die den aus der Chefetage vorgegebenen Weg akzeptieren und wenig eigene Ideen einbringen wollen. Das beste Beispiel dafür ist der LASK mit Valerien Ismael. Der Franzose veränderte nur Nuancen am unter Oliver Glasner entwickelten Erfolgsstil und machte die Linzer erfolgreicher als zuvor, Wenn das auch Feldhofer in Wolfsberg gelingt, dann legt er beim ersten Trainerjob in der Bundesliga eine Reifeprüfung ab. Aber dazu darf Wolfsberg im Winter keinen Leistungsträger verlieren. Wenn Israels Temstürmer Shon Weissman so wie Struber auch nach England übersiedelt, würde es zwar Wolfsbergs Rekordtransfer bedeuten, aber die Mannschaft entscheidend schwächen.

 

Foto: Wolfsberger AC.

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