Fußball

Mit Max Horak ging der letzte aus dem Jahrhundertsturm des Wiener Sportclubs

Das ist die schlechte Weihnachtsnachricht: Einen Tag vor dem Heiligen Abend verstarb mit Max Horak der letzte aus dem Jahrhundertsturm des Wiener Sportclubs, der vor allem für eine historische Stunde stand: Für das unglaubliche 7:0 im Europacup der Meister gegen Juventus Turin samt seinen Topstars aus Italien, Argentinien und Wales, amt Giampiero Boniperti, Omar Sivori und John Charles, am 1.Oktober 1958 im Wiener Happel-Stadion. 88 Jahre wurde Horak alt, das Bild statt von den Feier zum  70-jährigen Jubiläum, mit der letztes Jahr der Sportclub  diese Sternstunde noch einmal in Erinnerung rief. Horak stürmte damals mit Adi Knoll, Erich Hof, Josef Hamerl, und Karl Skerlan, war der unberechenbare Rechtsaußen, der einen Zug zum Tor hatte, aber auch Flanken am Fließband lieferte,  Tor gegen Juventus erziele Horak keines. Das übernahmen viermal Hamerl, zweimal Hof und einmal Skerlan. Horak lieferte drei Asists. Zwei Meistertitel eroberte der Sportklub mit seinem Jahrhundertsturm, Über 100 Tore erzielte damals der Sportclub in einer Saison. Und das nur in 26 Spielen. 1958 war Horak Schützenkönig. Er spielte auch bei Austria, Wacker Wien und dem GAK, in Frankreich bei Sochaux und dem Racing Club Paris. Damals logierte er in einer Villa in einem Pariser Nobelviertel, ließ die legendären „Spitzbuam“ zum Singen einfliegen, wenn die Sehnsucht nach Wien zu groß wurde.

Horak, der auch bei d er WM 1958 für Österreich spielte, galt  als Schmähbruder und als „Bruder Leichtfuss“. Dem man nachsagte, das er nach starken Leistungen seine Füße bei einem Nachtklubbesuch in Champagner badete. Den Schmäh hatte er bis zuletzt, auch als es ihm nicht mehr so gut ging. Legendär sind die Geschichten aus den 25 Jahren, in denen er im Hotel Fürstenhof gegenüber dem Westbahnhof als Chefportier arbeitete. Damals logierte auch Teamchef Leopold Stastny dort.  Horaks Sager sorgten öfters dafür, dass Stastny Tränen lachte, seien Taschentücher nass waren. Etwa, als ihm Horak öfters am Abend am Weg ins Zimmer die Aufforderung mitgab: „Legen´s ihnen ja am Rücken, damit wir sie net umdrah´n müssen, wenn´s a Bankerl grissen haben“. Horak hatte das Privileg, das Stastny sagen zu dürfen und ihn damit sogar zum Lachen zu bringen.

 

Foto: Wiener Sportclub.

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