Fußball

Berti Vogts an Hütter: „Die richtigen Worte finden“

Berti Vogts gilt als größter Kämpfer in der Vereinsgeschichte von Mönchengladbach. Wenn der Rekordspieler mit 419 Bundesligaeinsätzen das Wort erhebt, dann hat das auch ohne Funktion beim Traditionsklub Gewicht. Das tat der ehemalige „Terrier“ eine Woche nach dem Rücktritt von Sportvorstand Max Eberl, zwei Tage vor der Partie bei Arminia Bielefeld am Samstag, dem ersten von zwei richtungsweisenden nach nur zwei Siegen in den letzten neun Partien: „Macht das Erbe von Max Eberl nicht kaputt“ forderte der 75 jährige von Spielern, bei denen er vermisste, dass sie das letzte geben, und Trainer Adi Hütter. Auf der Vogts-Position in seinen besten Zeiten spielt jetzt Österreichs Teamverteidiger Stefan Lainer. Für Hütter hatte Vogts (Bild oben), als Spieler mit Deutschlands Welt- und Europameister, als Teamchef 1996 Europameister, noch einige Sätze extra übrig: „Ich hoffe, dass er die richtigen Worte finden wird. Vielleicht sollte er wieder von der Dreierabwehr auf die Viererkette umstellen. Mit der gelangen uns vor zwei Jahren noch riesige Spiele!“

Hütter wusste auch ohne den Appell von Vogts, was es geschlagen hat: „Wir müssen liefern!“ Sowohl in Bielefeld als auch eine Runde darauf gegen Augsburg. Er redete Donnerstag erstmals seit dem „Beben“ um Eberl, für den es noch keinen Nachfolger gibt. Der zu Beginn genannte österreichische Ex-Teamspieler Martin Stranzl nahm sich bei aller Verbundenheit zu seinem ehemaligen Klub selbst aus dem Rennen, weil er mitten in der Trainerausbildung steht. Hütter wusste von Eberl bereits seit Oktober von dessen Amtsmüdigkeit, das endgültige Aus wirkte für ihn aber trotzdem wie ein Nackenschlag. Da Eberl für ihn ein entscheidenden Grund war, von Eintracht Frankfurt zu Mönchengladbach zu wechseln. „Ich glaube, es ist uns gelungen, eine jetzt erst recht-Stimmung zu entwickeln“, hoffte Hütter, der versicherte, die Rückendeckung von der Chefetage zu spüren. Bei der Pressekonferenz saß Vizepräsident Rainer Bonhof neben ihm. Gegen Bielefeld verlor Mönchengladbach zum letzten Mal im März 2003, seither in elf Duellen nicht. Bielefeld holte aus den letzten fünf Runden elf Punkte. Auch dank des Ex-Salzburgers Masaya Okugawa und des Ex-Austrianers Patrick Wimmer. Für Okugawa zahlte Sportchef Samir Arabi nur 800.000 Euro Ablöse, die in drei Raten gestreckt wurde, für Wimmer gar nur 500.000 in zwei Raten.

Binnen zehn Minuten ausverkauft waren Donnerstag die 10.000 Karten für Köln-Freiburg und Borussia Dortmund-Leverkusen. Kölns Österreicher-Trio mit Florian Kainz, Dejan Ljubicic und Louis Schaub muss seit Mittwoch ohne den an Corona erkrankten Trainer Steffen Baumgart auskommen. Sein Assistent Andre Pawlak wird aber  nicht mit der inzwischen berühmten grauen Schieber-Mütze von Baumgart in der Coaching Zone agieren. Bei Wolfsburg macht Österreichs Teamspieler Xaver Schlager  erstmals nach dem Kreuzbandriss Teile des Mannschaftstrainings mit. Ende Februar soll es mit dem Comeback klappen. Stefan Ilsanker wird bei Eintracht Frankfurt keine große Rolle mehr spielen: Er gehört nicht mehr zum Kader für die Europa League, der Mittwoch der UEFA gemeldet wurde.

Foto: Servus TV/Manuel Seeger.

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