Fußball

Alles klar mit Didis Rückkehr zu Rapid nach 21 Jahren: Vertrag bis 2021!

So geheim kann in Wien gar nichts sein, dass nicht doch etwas durchsickert. Also auch rund um die Präsidiumssitzung Rapids zur Trainerfrage am Montag Abend. Dazu passierte schon Sonntag Abend etwas entscheidendes: Ein Treffen von Rapids Sportchef Fredy Bickel mit St. Pöltens Trainer Didi Kühbauer. Dabei signalisierte die Rapid-Ikone, zur Rückkehr nach Hütteldorf bereit zu sein, den vakanten Trainerjob zu übernehmen. Sonst hätte Bickel nicht 24 Stunden später dem grün-weißen Präsidium nicht Kühbauer als die aus seiner Sicht bestmögliche Lösung vorzuschlagen. Womit er bei  Präsident Michael Krammer offene Ohren fand. Und auch bei den anderen Präsidiumsmitgliedern Um 21.31. Uhr meldete Rapid den einstimmigen Beschluss:  Kühbauer ist der neue Trainer.

Das Problem war, dass Kühbauer bei St.Pölten bis Juni 2019 unter Vertrag steht. Und sich der Sensationszweite eigentlich nicht von seinem Erfolgstrainer trennen wollte, wie  General Manager Andreas Blumauer glaubhaft versicherte. Da die Verhandlungen, um welche Summe Kühbauer aus dem Vertrag herausgekauft werden kann, so rasch finalisiert wurden muss Rapid sehr tief in die Tasche gegriffen haben, entscheidend tiefer als im Oktober 2016 für Damir Canadi, um ihn vom Altach loseisen zu können. Der 47jährige Kühbauer soll mehr als dreimal so teuer sein, man hört von 750.000 Euro. Das ist  die Rekordablöse für Trainer in Österreich. Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass Kühbauer für Rapid sowohl bei der Canadi-Entscheidung,  vor der er ja auch im Gespräch war, als auch heuer im Frühjahr, als der Vertrag mit Goran Djuricin verlängert wurde, ohne Ablöse zu haben gewesen wäre. Kein Ruhmesblatt. Bickel behaupet, bereits lange vor Kühbauers Ja zu St. Pölten mit ihm sehr gute Gespräche geführt zu haben.

Aber bei Rang acht in der Bundesliga war für grün-weiße Eitelkeiten kein Platz mehr. Da gesteht man lieber Fehler ein. Jetzt musste eine Lösung her, die Ruhe in den Verein bringt. Das ist Kühbauer, auch ein Wunschkandidat der Fantribüne. Daher war die Chefetage bereit, mehr als die Siegesprämie für das 2:0 in der Europa League gegen Spartak Moskau zu zahlen, um den Wunschtrainer zu bekommen. Das stürzt auch St.Pölten etwas in Turbulenzen wegen der Suche nach dem Nachfolger für Kühbauer. Eine Variante die im Gespräch sein soll: Roman Mählich, der letzte Saison im Play-off mit Wr.Neustadt gegen St.Pölten um einen Platz in der Bundesliga gekämpft hatte. Derzeit ist er ORF-Analytiker und daher am Trainermarkt. Für Mählich wäre es der erste Job in der Bundesliga. Vorerst leitet Sportchef Marcel Ketelaer St. Pöltens Training. Der neue Mann für die Trainerbank soll erst während der Länderspielpause engagiert werden.

Kühbauer leitet bereits Dienstag ab 15 Uhr sein erstes Training bei  Rapid, fliegt auch Mittwoch mit zum Europa League-Spiel gegen Glasgow Rangers nach Schottland. Das Heimdebüt steigt dann Sonntag gegen einen Ex-Klub Mattersburg. Aus St. Pölten nahm Kühbauer seinen Assistenten Manfred Nastl, mit dem er schon bei Admira und Wolfsberg erfolgreich zusammengearbeitet hatte, nach Hütteldorf mit. Nastls Austria-Vergangenheit wird in Zeiten wie diesen die Rapid-Fantribüne nicht stören. Nastl ersetzt Martin Bernhard, Thomas Hickersberger bleibt auch unter Kühbauer, der sein fünfter Chef bei Rapid nach Peter Schöttel, Zoran Barisic, Mike Büskens und Goran Djuricin ist. Kühbauers erster Kommentar: „Ich brenne darauf, die riesige Herausforderung zu bewältigen!“ Kaum war sein Engagement offiziell, legten zehntausende Zugriffe die Rapid-Homepage teilweise lahm.

 

Foto: ©SKN St. Pölten Media.

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