Erstmals in dieser Saison oder ganz genau gesagt seit 9. April 2022, gewann Arsenal kein Heimspiel in der Premier League. Nach dem 1:2 gegen Brighton feierte der Tabellenführer bei zehn Partien im Emirates Stadium zehn Siege. Dienstagabend reichte es im Spitzenspiel gegen den Dritten Newcastle nur zu einem 0:0, das zweite Unentschieden in 17 Runden ärgerte Trainer Mikel Arteta merkbar. Es war ein Duell mit nur wenigen Torchancen, die beste der „Magpies“ vergab Ex-Rapidler Joelinton knapp vor der Pause per Kopf. Artetas Kollege Eddie Howe konnte mit der Nullnummer, der zweiten in Serie, besser leben. Denn Newcastle ist schon 13 Runden lang ohne Niederlage.
Das Ende der Arsenal-Siegesserie gibt Meister Manchester City Donnerstagabend die Chance, den Rückstand von sieben wieder auf fünf Punkte zu reduzieren. Mit einem Sieg in London an der Stamford Bridge gegen Chelsea. Dann hätte Chelsea schon zehn Punkte Rückstand auf die Champions League-Plätze. Was nicht für Trainer Graham Potter (Bild oben) sprechen würde, den Chelseas neuer amerikanischer Besitzer Todd Boehly im September statt Thomas Tuchel, mit dem Chelsea 2021 die Champions League gewonnen hatte, engagierte. Den 47 jährigen samt seinen fünf Assistenten um insgesamt 24 Millionen aus seinem laufenden Vertrag bei Brighton herauskaufte, ihn bis 2027 unterschreiben ließ. Potters erstes Spiel war das 1:1 an der Stamford Bridge gegen Österreichs Meister Red Bull Salzburg. In der Champions League stimmt seine Bilanz (vier Siege in fünf Spielen, Aufstieg ins Achtelfinale), in der Premier League gar nicht.
Nur vier Siege in zehn Partien, je drei Unentschieden und Niederlagen. Das macht einen Punkteschnitt von nur 1,50, genügt nicht den Ansprüchen von Chelsea. Ganz schlimm war die Serie vor der WM-Pause: 0:0 gegen Brentford, 1:1 gegen Manchester United, 1:4 bei Potters Ex-Klub Brighton, jeweils 0:1 gegen Arsenal und Newcastle. Nach Weihnachten 2:0 gegen Bournemouth, aber im ersten Spieldes neuen Jahres nur 1:1 beim Aufsteiger und Verletzten Nottingham. Neu hinzu kam der Schweizer Teamspieler Dennis Zakaria, ein ehemaliger Schützling von Adi Hütter bei Young Boys Bern und Mönchengladbach, in Nottingham gegen Teamspieler aus Kroatien (Matteo Kovacic), Marokko (Hakim Ziyech) sowie Oldie-Torjäger Pierre Emerick Aubameyang auf der Bank. Potter konnte Chelsea bisher nicht verzaubern. Die Tabelle sagt die Wahrheit: Als Tuchel nach sechs Runden gehen musste, lag Chelsea auf Rang vier, nach 16 nur auf Rang acht. Nicht entscheidend besser geht es Liverpool und Jürgen Klopp: Die Aufholjagd Richtung Platz vier wurde mit dem 1:3 in Brentford gestoppt. Sieben Punkte Rückstand auf den Vierten Manchester United, Aufsteiger Fulham und Brighton sind gleichauf mit Liverpool.
Max Wöber, Österreich Teamspieler, sah Mittwoch Abend im Stadion an der Elland Road ein 2:2 (1:1) zwischen seinem neuen Klub Leeds und West Ham. Das Spektakel vor 36.173 Zuschauern wird ihn nochmals bestätigt haben, mit seinem Wechsel von Salzburg nach England die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Leeds ging durch Italiens Jungstar Winfired Gnonto in Führung, kassierte knapp vor der Pause aus einem Elfmeter, den der holländische Linksverteidiger Pascal Struijk unnötig verschuldete, den Ausgleich, lag in der zweiten Hälfte nach einem schlimmen Fehlpass des wenig später ausgewechselten Ex-Salzburgers Brenden Aaronson 1:2 zurück. Der Spanier Rodrigo glich aus, hätte in der Nachspielzeit fast für den wichtigen Heimsieg gesorgt. So liegt Leeds mit einem Spiel weniger nur zwei Punkte vor den Abstiegsrängen, auf denen Everton, Wolverhampton und Southampton zu finden sind. Die „Saints“ holten nach der Beurlaubung von Ralph Hasenhüttl in vier Runden noch keinen Punkt. Das 0:1 gegen Aufsteiger Nottingham bedeutete die zweite Heimpleite in Folge.

