Fußball

Blau Weiß Linz verzichtet auf Ablöse für Scheiblehner

Der Schweizer Traditionsklub Grasshoppers Zürich, nach 14 Runden der Super League nur Letzter, suchte einen Retter. Der im Oktober bei Bochum-Trainer Peter Zeidler, nach sechs Jahren bei St.Gallen ein Schweiz-Experte, lehnte ab. Danach galt Gerald Scheiblehner, dessen Erfolgsstory mit Blau Weiß Linz auch international auffiel, als Wunschlösung. Grasshoppers war bereit, Scheiblehner um einen mittleren sechsstelligen Betrag aus seinem laufenden Vertrag herauszukaufen. Doch das Duo Christoph an der Spitze der Linzer, Geschäftsführer Peschek und Sportchef Schösswendter, lehnte das Angebot ab. Blau Weiß will kein Geld für Scheiblehner. Jetzt könnte Ex-Austria-Trainer Michael Wimmer den Job in Zürich bekommen. Das würde Austrias Finanzchef Harald Zagiczek freuen: Dann könnte den im Mai beurlaubten Wimmer von der Gehaltsliste streichen.

Den Grund zum Linzer Nein kann man bei einem Blick auf die Tabelle verstehen: Es gibt Chancen, erstmals in die Meisterrunde der besten sechs zu kommen, da könnte in den nächsten drei Partien gegen Schlusslicht GAK, bei Rapid und gegen Austria Klagenfurt eine Vorentscheidung fallen. Daher wäre ein Trainerwechsel „unpassend“, blieb die letzte Chance, für Scheiblehner Geld zu bekommen, ungenützt. Denn im Winter hat er eine Ausstiegsklausel für Sturm Graz, nach der Saison kann er gehen, weil der Vertrag ausläuft. Blau Weiß avisierte Scheiblehner  Verhandlungen über eine Verlängerung, sobald Schösswendter einen neuen Vertrag unterschrieben hat. Aber ob Scheiblehner nochmals ja zu Blau-Weiß sagt?

Bei einem Sturm-Angebot würde es darüber keine Zweifel geben. Beim Meister hängt alles am neuen deutschen Sportvorstand und der Bilanz von Ilzers interimistischen Nachfolger Jürgen Säumel bis Weihnachten. Sollte mit ihm am 27. November in Klagenfurt gegen den 28. der Champions League, Girona, den Zehnten in Spaniens La Liga, der erste Sieg in der Gruppenphase gelingen, stünden Säumels Chancen, auch im nächsten Jahr Sturm-Trainer zu sein, nicht schlecht.  Der neue Sportvorstand wird vielleicht nächste Woche präsentiert, laut Präsident Christian Jauk gibt es noch zwei Kandidaten. Einer, der mit Blau Weiß Linz als Sportchef in die Bundesliga aufstieg, dann aber die falsche Entscheidung traf, in die zweite Liga zu St. Pölten zu wechseln, gilt bei Sturm als Kandidat für den Job des technischen Direktors. Tino Wawra würde auf Paul Pajduch folgen, der mit Andreas Schicker zu Hoffenheim wechselte. Vorausgesetzt, Wawra überzeugt den neuen deutschen Sportvorstand.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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