Fußball

Burgstaller sagte Bayerns Meisterparty ab! Stöger nach 0:6-Demütigung nicht entsetzt

Guido Burgstaller sagte schon rund 80 Minuten vor dem Anpfiff in München die mögliche Meisterparty der Bayern ab. Durch sein neuntes Saisontor zum 2:0 gegen Freiburg sorgte Österreichs Teamstürmer (Bild oben)  nicht nur für Schalkes sechsten Sieg in Serie, womit der Klubrekord eingestellt wurde, sondern macht auch unmöglich, dass Bayern München selbst mit einem Sieg gegen Borussia Dortmund schon zu Ostern  Meister wurde. Aber das ersparte Peter Stöger nicht die vielleicht schlimmste Demütigung seiner fünf Trainerjahre in Deutschland. Die erste Niederlage mit Dortmund fiel viel zu deftig aus. 0:6 (0:5) nach einer desaströsen Leistung praktisch ohne Gegenwehr. So hoch verlor er selbst im Katastrophenherbst mit dem 1.FC Köln nicht. Zuvor hatte er mit Borussia in der Rückrunde einen Punkt mehr als Bayern geholt. Wahnsinn, nach fünf Minuten führte der überlegene Tabellenführer 1:0, nach 14 2:0, wobei David Alaba den Treffer des überragenden Kolumbianers James vorbereitete, nach 23 3:0,  dann in der letzten zwei Minuten vor der Pause noch zwei Tore. Glück für Dortmund, dass Bayern drei Tage vor dem Champions League-Viertelfinale beim FC Sevilla in der zweiten Hälfte auf Sparflamme zurückschaltete.

Es war Dortmunds höchste Niederlage gegen Bayern seit zehn Jahren, eine höhere gab es nur 1971. nachher versicherte Stöger im „Sky“-Interview, nicht entsetzt zu sein, nur sehr enttäuscht: „Wir haben zu viel falsch gemacht, alles vermissen lassen, wofür Borussia stehen sollte.  Das passierte nicht zum ersten Mal, seit ich im Dezember den Job bekam. Den Anspruch, die Nummer zwei hinter Bayern zu sein, können wir nicht erfüllen, da passt zu viel nicht. Aber vielleicht ist so eine Klatsche einmal gut, damit man wirklich alle Steine umdreht“.  Den Einwand, dass dies auch auch seine Position betreffen könnte, steckte der Wiener Trainer weg: „Wenn man glaubt, einen anderen zu brauchen, dann ist das okay.  Mein Leben definiert sich nicht danach, ob ich ei Borussia an der Seitenlinie stehe.“ Worte, die Deutschlands Rekordspieler Lothar Matthäus als prominentester „Sky“-Kommentator irgendwie schon als Abschiedserklärung empfand. Vor der Hinrichtung in München hatte Dortmunds Boss Hans Jörg Watzke erklärt, man wolle die Trainerfrage bis Ende April klären, Stöger bleibe der erste Ansprechpartner. Ob´s nach dem 0:6 dabei bleibt?

Dortmund liegt 21 Punkte hinter Bayern, blieb trotz des Debakels Dritter und im Kampf um die Champions League-Plätze. Der Rückstand auf Platz zwei und Schalke beträgt jetzt vier Punkte. Stögers Landsmann und Freund Ralph Hasenhüttl, von „Bild“ sowohl für Bayern als auch bei Dortmund  als Trainerkandidat genannt, gewann mit RB Leipzig in Hannover 3:2, musste nach dem Tor zum 3:1 in der 76. Minute mit Konrad Laimer und dem eingewechselten Marcel Sabitzer noch arg zittern. Hannovers Ausgleich wurde via Videobeweis wegen einer knappen Abseitsstellung wieder annulliert. So liegt Leipzig nur noch zwei Punkte hinter Dortmund, überholte Bayer Leverkusen und Teamkapitän Julian Baumgartlinger,  der im Österreicher-Duell gegen Michael Gregoritsch und Martin Hinteregger nicht über ein 0:0 gegen Augsburg hinauskam. Am Ostersonntag kann Eintracht Frankfurt in Bremen durch einen Sieg über Werder Leipzig überholen, mit Dortmund gleichziehen. Auch Niko Kovac, Frankfurts Trainer mit Salzburger Vergangenheit, gilt als Kandidat bei Bayern und Dortmund. Wie Hasenhüttl in Leipzig hat der frühere kroatische Teamchef bei Eintracht einen Vertrag, der bis 2019 läuft.

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