Offenbar Glück im Unglück für Aleksandar Dragovic : Keine Rede mehr von einem Muskelfaserriss im Oberschenkel, der ihn bei Leverkusens 3:1 gegen Hertha BSC Berlin schon nach fünf Minuten zum Ausscheiden zwang. Sondern nur von einer Sehnenreizung. Im Nachhein hört man, dass Leverkusens Physiotherapreuten als Vorsichtsnahme Dragovic rieten, besser aufzuhören als etwas zu riskieren. Weil die umfangreiche medizinische Abteilung mit drei Ärzten und fünf Physiotherapeuten in der Hinsicht diese Saison schon eine sehr schlechte Erfahrung machte: Durch die fünfmonatige Pause von Flügelflitzer Karim Bellarabi. Der ignoreite Schmerzen, erlitt dann in der zweiten Runde einen Sehnenabriss in der Adduktorengegebend, feierte erst letzten Sonntag wieder sein Comeback. So etwas ähnliches sollte nicht wieder passieren.
Derzeit sieht es danach aus, als sollte Dragovic nur das Samstag-Heimspiel gegen Mönchengladbach versäumen. Aber das Unglück bleibt trotzdem bestehen: In der Vorbereitung erkämpfte sich Dragovic bei Trainer Riger Schmidt auf Kosten von Jonathan Tah einen Platz in der Stammelf. Aber durch den frühen Austausch feierte Leverkusen den Sieg mit dem Duo Toprak-Tah im Abwehrzentrum. Und wenn das auch gegen Mönchengladbach gelingt, wird Trainer Roger Schmidt beim nächsten Spiel in Hamburg vermutlich nichts ändern. „Dann muss ich mich wieder rankämpfen“ , schätzte Dragovic seine Situation realistisch ein. Klar, dass ihm das nicht so gefällt. Denn das Rankämpfen ist nicht so leicht: Der 20jährige, 1,92 Meter-Hüne Tah ist nicht irgendeiner. Er gehörte letztes Jahr zum deutschen Euro-Aufgebot, bestritt bereits drei Länderspiele. Bis 21. Februar hat Dragovic Zeit, alles zu seinen Gunsten zu ändern: Dann ist das Hinspiel im Achtelfinale der Champions League gegen Atletico Madrid. Bis zum Duell gegen den französischen Stürmerstar Antoine Griezmann und Spaniens 32jährigen Welt-und Europameister Fernando Torres ist Dragovic sicher wieder topfit.
Glücklicher als für Dragovic lief es für Teamkapitän Julian Baumgartlinger: Ohne der Verletzung des Chilenen Aranguiz hätte er Sonntag nicht begonnen. Aber der Mittelfeldmotor nützte seine Chance, bekam gemeinsam mit Kapitän Toprak die besten Kritiken und Noten. Jetzt bleibt der Jungvater wohl auch erste Wahl. So schnell kann´s im Fußball gehen.
