Fußball

Das Endspiel gegen die Arschkarte, das weder Tirol noch Admira wollte

Für Felix Magath, dem Chef der Fußballabteilung von Admiras Sponsor Flyeralarm, genannt Global Soccer, zu der auch der deutsche Drittligist Würzburger Kickers gehört, war es bisher eine gebrauchte Woche: Dienstag sah er in der Südstadt, wie die Admira mit einem 0:3 im Niederösterreich-Derby gegen St.Pölten den Schritt ans rettende Ufer verpasste, einen Montag später wurde er in Köln Augenzeuge, wie Würzburg gegen Viktoria ein 1:5-Debakel erlitt statt den Aufstieg in die zweite Liga zu fixieren. Daher brauchen beide Mannschaften von“Global Soccer“ Samstag je einen Punkt, um das Ziel zu erreichen, steht Magath Samstag vor einer schwierigen Entscheidung: Soll er nach Würzburg, wo die Kickers mit einem Unentschieden gegen den Hallerschen FC (mit Ex-Rapidler Terrence Boyd) in die zweit Liga kämen oder nach Innsbruck auf den Tivoli, wo die Admira das Unentschieden bei WSG Swarovski Tirol braucht, um den Klassenerhalt zu retten? Die Tendenz zeigt nach Innsbruck. Denn irgendwie würde Admiras Abstieg auch ein wenig an Magath hängen bleiben. Vor allem wegen des  Ende Februar von ihm durchgesetzten Trainerwechsels von Klaus Schmidt zu Zvonimir Soldo. Damals war die Admira so wie jetzt Vorletzter. Nach vier Spielen mit Soldo holte Magath zur Unterstützung des Trainers Ernst Baumeister als Sportchef in die Südstadt zurück.

Aber das änderte nichts an der fehlenden Konstanz in Admiras Leistungen. Und darum haben Soldo und Baumeister (Bild oben) ein Endspiel, das sie nicht haben wollten. Allerdings hatte Soldo schon beim Amtsantritt angekündigt, dass die Rettung möglicherweise erst in der letzten Runde gelingen werde. Er behielt Recht, worauf der introvertierte Kroate sicher keinen Wert legte, Auch bei Tirol wollte keiner dieses Endspiel, das Trainer Thomas  Silberberger aber  trotzdem seit Wochen als „battle of Bundesliga“ sozusagen promotete. Er versucht nach zwei Niederlagen Optimismus in eine verunsicherte Mannschaft zu bringen. Mit lauten Tönen, die Dienstag in Mattersburg nach dem 1:4 begannen: „Jetzt nehmen wir die Arschkarte mit nach Tirol, Samstag werden wir sie der Admira geben“ Inzwischen setzte er noch einen drauf: „Die Admira steigt ab. So wie Wacker Innsbruck vor einem Jahr wird es wieder einen Traditionsklub erwischen!“ Woher nimmt Silberg er nur diesen Optimismus? Andererseits bringt Trübsalblasen sicher auch nichts.

Silberberger dachte an Tirols zwei Duelle gegen Admira seit Soldo Trainer ist: „Beim 1:1 am Tivoli  hatten sie viel Glück, beim 3:0 in der  Südstadt waren wir sowieso klar besser!“ Und er fragte sich, warum dies Samstag nicht wieder sein soll: „Wir haben mehr Routine in der Mannschaft“, glaubte er. Soldo gab die Hoffnung nicht auf, Baumeister sah die Lage mit der Gelassenheit seiner Erfahrung: „wenn es uns erwischen sollte, dann müssen wir versuchen, gleich wieder rauf zu kommen. Aber das wird nicht einfach!“ Das gilt wahrscheinlich noch mehr für die Tiroler, da der Lokalrivale Wacker Innsbruck ebenfalls nächste Saison den Aufstieg anpeilen wird. Stefan Maierhofer verkauft seinen Optimismus nach außen mit der Devise „ein Major steigt nicht ab“. Dazu holten ihn Sportchef Stefan Köck und Silberberger im Winter nach Tirol. Samstag Abend wird man wissen, ob die Hoffnung auf den 37 jährigen aufging. In Tirol erwarten laut tipp3-tendenz 68 Prozent ein weiteres Tiroler Jahr in der Bundesliga, österechweit glauben 63 Prozent an die Rettung der Admira.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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