Real Madrid und der FC Barcelona stehen ebenso wie Bayern München, Arsenal und Manchester City bereits als Gruppensieger in der Champions League fest. Aber als Tabellenführer der La Liga, Bundesliga oder Premier League gehen sind nicht in ihre letzten Gruppenspiele. In Spanien ist der FC Girona der Tabellenführer, der Schreck für die Startruppen um Jude Bellingham, Österreichs Teamkapitän David Alaba oder um den polnischen Torjäger Robert Lewandowski, den Holländers Frenkie de Jong und Deutschlands Teamkapitän Ilkay Gündogan. Girona nützte das 1:1 von Real Madrid bei Betis Sevilla, löste durch den 4:2-Auswärtssieg über Titelverteidiger Barcelona Real an der Spitze ab, hat zwei Punkte mehr als Real, sieben mehr als Barcelona. Holte in 16 Runden 41 von 48 möglichen Punkten, was keine andere Mannschaften in den fünf Topligen gelang, erzielte vier Tore mehr als Real, acht mehr als Barcelona, verlor nur einmal. Daheim 0:3 gegen Real Madrid
„Nit magica a Montjuic“ stand Montag auf der Homepage des Sensationsklubs aus der 100.000 Einwohner-Stadt, 101 Kilometer von Barcelona entfernt im Nordosten von Katalonien. Die magische Nicht am Montjuic. Das ist einer der zwei Hausberge von Barcelona, auf dem das Olympiastadion steht. In dem Barcelona wegen der Renovierung des Nou Camp derzeit seine Heimspiele austrägt. In dem Girona Sonntagabend jubeln konnte (Bild). Ein Wunder, das an den sensationellen Meistertitel von Leicester mit Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs 2016 in England erinnert. Girona kam erstmals 2017 in die La Liga, stieg zwei Jahre später wieder ab, 2022 erneut auf. Seit acht Jahren gehört der Verein zur „City Football Group“, zum Klub-Konsortium von Scheich Mansour aus Abu Dhabi, dem außer Manchester City noch elf weitere Klubs angehören. Die Gruppe hält 47 Prozent an Girona, dazu kommt der bolivianische Milliardär Marcelo Caure mit 35 Prozent und Pere Guardiola. Der jüngere Bruder von City-Startrainer Pep Guardiola ist mit 16 Prozent Minderheitseigner und Vorstandsvorsitzender. Die elf Klubs tauschen außer Wissen auch Spieler aus. Von Girona schaffte es aber noch keiner nach Manchester.
Einige aus der Erfolg-Elf sind zuvor woanders gescheitert. Den 33 jährigen holländischen Abwehrspieler Daley Blind wollten weder Ajax Amsterdam noch Bayern München. Barcelona sortierte Verteidiger Eric Garcia aus. Glücksgriffe waren die ukrainischen Stürmer Viktor Tsygankov und Artem Dovbyk, der in Barcelona die Führung erzielte, bisher auf acht Tore und vier Assists kam. Das Duo kostete zusammen nur 13 Millionen Euro. Das vorentscheidende 3:1 gelang dem 19 jährigen brasilianischen Linksaußen Savio, der von französischen Partner-Klub Troyes kam. Mit 13 verschiedenen Torschützen und ständig wechselnder Formation ist das Team von Trainer Michel unberechenbar. Er übernahm den Job 2022 in der zweiten Liga, sagt jetzt: „Wir setzen uns keine Grenzen!“ Girona kann sich ohne Dreifach-Belastung perfekt auf die Gegner vorbereiten. Das erste Saisonziel, der Klassenerhalt, ist sicher. Vielleicht muss Pep Guardiola seinem Bruder sogar zu einem Wunder gratulieren,
Foto: FC Girona.