Bisher versicherte Martin Hinteregger fast wöchentlich, wie glücklich er über seinen Wechsel nach Augsburg sei, sein Nein zu RB Leipzig nicht zu bereuen. Ist jetzt beim Innenverteidiger plötzlich alles anders, zieht es den Fixstarter in Österreichs Nationalteam auf die Insel in Englands Premier League? Jedenfalls wird der 24jährige Kärntner mit dem Schlusslicht Sunderland, das in 16 Runden nur drei Siege feiern konnte, in Zusammenhang gebracht. Ob das mit dem überraschender Trainerwechsel bei Augsburg zu tun hat, dass Dirk Schuster trotz Dreijahresvertrag plötzlich und überraschend gehen musste, obwohl Augsburg fünf Punkte vor dem Abstiegsrang liegt, letzte Saison nach 14 Runden noch vier Zähler weniger am Konto hatte als jetzt? Laut Augsburgs Manager Stefan Reuter habe die Art und Weise,in der zuletzt gespielt wurde, nichts mehr mit Augsburg zu tun, es wäre schwer, da mit Schuster auf eine gemeinsame Linie zu kommen. Schuster, der vor 16 Jahren zehn Spiele bei Admira (unter Trainer Hans Krankl, eines gemeinsam mit Köln-Trainer Peter Stöger) bestritt, ließ defensiv agieren, weil drei Stürmer verletzt ausfielen. Das kann nicht der wahre Grund für den schon sechsten Trainerwechsel dieser Saison in der deutschen Bundesliga gewesen sein.
Hinteregger ist mit acht Millionen Euro Aböse für Meister Salzburg Augsburgs bisheriger Rekordkauf. Am Geld würde der Wechsel nicht scheitern. Hinteregger hat mit dem aus Kuchl stammenden Thomas Böhm und seiner Agentur „Grass is green“ den gleichen Berater wie Ex-Teamkapitän Christian Fuchs. Böhm ist in England gut vernetzt. Sunderland spielt im „Stadium of Light“, das 49.000 Zuschauern Platz bietet, aber selten ausverkauft ist. Wahrscheinich, weil Sunderland zu selten ein Licht aufgeht. Auch Mittwoch beim knappen 0:1 gegen Tabellenführer Chelsea kamen nur 41.000. Der Trainer hat einen Vertrag bis 2020: Der Schotte David Moyes, der seinen guten Ruf seinen elf Jahren bei Everton verdankt, viel weniger den nur neun Monaten bei Manchester als Nachfolger von Sir Alex Ferguson und der Saison im Baskenland bei Real Sociedad San Sebastian. Sunderland hat einige Spieler aus den Nachwuchsabteilungen von Spitzenklubs, die dort den Sprung nicht schafften. So Innenverteidiger Djilobodi und Linksverteidiger von Aanholt (beide früher bei Chelsea), den Polen Januzaj (Manchester United). Ein Bgriff ist auch der mittlerweile schon 34jährige Torjöger Jermaine Defoe. Jahrelang eine Stütze von Tottenham, dann in der Major League Soccer bei Toronto, jetzt wieder in England. Aber eben bei einem Abstiegskandidaten.
In die Jahre gekommen ist der irische Innenverteidiger O´Shea. Mit 34 steht der ehemalige Manchester United-Stammspieler am Ende der Karriere. Der frühere Bayern-Reserviust Jan Kirchhoff will weg, zurück in die Bundesliga (Hamburger SV) -also müssen Alternativen her. Wird daher Martin Hinteregger ab Jänner der vierte Österreicher in der Premier League? Samstag empfängt Sunderland mit Watford einen Klub, der mit einem Österreicher, Sebastian Prödl, als Zentralfigur in der Abwehr sehr gute Erfahrungen machte.