Fußball

Der erste Punkt für Steffen Hofmann bei seiner coolen Geschichte

Kein Sieg für die Aufstiegsfavoriten in der zweiten Runde der zweiten Liga: Wacker Innsbruck kam am Tivoli gegen den FAC über ein 0:0 nicht hinaus. Vor der beachtlichen Kulisse von 3000 Zuschauern, der derzeit erlaubten Höchstgrenze. Kaum vorstellbar, dass Samstag ebenso viele kommen, wenn WSG Swarovski Wattens in der Bundesliga bei seiner Heimpremiere in dieser Saison den LASK empfängt. Austria Klagenfurt kassierte in Vorarlberg beim FC Dornbirn in der 85.Minute den Ausgleich zum 1:1 (0:0). Den ersten Punkt in der zweiten Liga holte Aufsteiger Rapid II mit seinem ersten Tor. Das 1:1 (1:1) gegen die Oberösterreich Juniors, die Filiale des LASK bedeutete zugleich der erste Punkt des grün-weißen Fußballgotts Steffen Hofmann (Bild oben) in seinem Trainerjob.

550 Zuschauer verloren sich auf einer Längstribüne des Allianz-Stadions, sahen ein durchaus ansprechendes Match. Am Spielbericht stand beim Namen des Rapid-Trainers Franz Maresch. Der arbeitet für  Rapid normalerweise als Scout, hat aber zum Unterschied von Hofmann die nötige Trainerlizenz. Das ist auch der  Grund, warum Hofmann nicht wirklich aktiv coacht, kaum in der Coaching Zone auftaucht, nach dem Spiel keine TV-Interviews als Trainer geben darf. Sonst greift die Bundesliga ein. Irgendwie komisch, denn ein „offizieller“ Trainer Hofmann wäre eine Aufwertung für die zweite Liga.  Auffällig, dass Rapid II zum Unterschied von der ersten Mannschaft in der Bundesliga einen  Einzelsponsor für den Kapitän hat. Gestern war dies der auffällige Mittelfeldspieler Melih Ibrahimoglu, der bei Didi Kühbauer in der Bundesliga bisher zu vier Kurzeinsätzen gekommen war. Bei den OÖ Juniors saß Ex-Rapidler Rene Gartler, der mit Hofmann noch gemeinsam gespielt hatte als Co-Trainer auf der Bank, spielten nicht  weniger als sieben Legionäre.  Es begannen zwei aus Südkorea und je einer aus Frankreich und der Schweiz, eingewechselt wurden zwei Deutsche und 17 jähriger Stürmer aus dem Senegal. Damit verzichtete der LASK auf Einnahmen aus dem Österreicher-Topf.

Der Franzose war der von Wolfsbergs Amateuren  geholte Mamoudou Karamoko, der sich nach einer Adduktorenverletzung für Bundesligaeinsätze empfehlen sollte. Gelang nicht ganz, er blieb diskret und daher zur Pause in der Kabine. Vielleicht auch, weil bei Rapid im Abwehrzentrum erstmals seit seiner langwierigen Muskelverletzung der routinierte Kroate Mateo Barac durchspielte, durchaus ein Rückhalt war, sich für das Comeback in der Bundesliga  bereit zeigte. Rapid geriet durch den ersten Schuss der Juniors nach 17 Minuten in Rückstand, glich sieben Minuten später durch den 19 jährigen Steirer Marco Fuchshofer, geholt aus der Akademie von Sturm Graz, aus. Er bezwang nach einem Eckball per Kopf den Ex-Rapidler im Tor der Juniors, Nikolas Polster. In einem fairen Spiel gab es in den letzten 20 Minuten drei rote Karten. Die erste für Rapids bisher zweimal in der Bundesliga eingesetzten Verteidiger Adrian Hajdari,  der zwei für die Linzer folgten. Deren deutscher Joker Jan Boller schaffte zweimal gelb innerhalb von sechs Minuten nach der Einwechslung. Es wurde den wenigen Zuschauern etwas „geboten“.

Nach Rot für Hajdari brachte Hofmann mit Pascal Fallmann einen Nachwuchsteamspieler, dessen Vater Jochen im Juni von Austrias General Manager Peter Stöger als Trainer zum violetten Erzrivalen geholt wurde. In der zweiten Liga ist das kein Thema, in der Bundesliga könnte das unter einigen Rapid-Fans für etwas Aufregung sorgen.. Das, was Hofmann bereits nach der ersten Runde, dem 0:3 bei Liefering gesagt hatte, behielt auch nach dem ersten Punkt Gültigkeit: Rapid Talente müssen sich erst an die zweite Liga gewöhnen. „Aber wir haben richtig gute Jungs“, versicherte Hofmann, „das ist eine coole Geschichte, die mir Spaß macht. Aber sicher nicht der Beginn einer Trainerkarriere!“

 

Foto: SK Rapid .

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