Nur 26 Tage nach dem Triple-Triumph von Lissabon, dem 1:0 gegen Paris St. Germain im Finale der Champions League, sorgte Bayern München für einen neuen Meilenstein. Mit dem 8:0 (3:0) vor leeren Rängen gegen Schalke sorgte der Meister für einen neuen Rekordsieg zum Bundesliga-Start und eine gewaltige Machtdemonstration. Die große Gier nach Erfolgen ist weiter da, daher geht der rote Rausch weiter. Dabei fehlten von der Finalbesetzung vier Mann: Thiago wechselte zum FC Liverpool, Torschütze Kingsley Coman musste wegen Kontakt zu einer mit Corona infizierten Person in häusliche Quarantäne Linksverteidiger Alphonso Davies musste zu Gunsten von Frankreichs Weltmeister Lucas Hernandez auf die Bank, David Alaba saß mit muskulären Problemen nur auf der Tribüne. Trainer Hansi Flick wies bereits vor Anpfiff im ZDF-Interview alle Spekulationen entschieden zurück, dies habe etwas mit dem Vertragspoker um viele Millionen zu tun.
Bereits nach 204 Sekunden sorgte Serge Gnabry (Bild oben) mit dem ersten seiner drei Tore für die schnelle Führung. Er spielt neu mit Rückennummer sieben, die seit dem Abgang von Franck Ribery nicht mehr vergeben war. Nach 19 Minuten stand es 2:0, nach 31 durch einen Elfmeter von Robert Lewandowski 3:0. Um den Torjäger gab es auch andere Schlagzeilen: Sein ehemaliger Berater Cezary Kucharski soll in Warschau Lewandowskis polnische Firma „RL Management“ auf neun Millionen Euro Schadenersatz geklagt haben. Lewandowski hatte sich vor zwei Jahren von Kucharski getrennt, den Israeli Pini Zahavi engagiert. So wie jetzt Alaba. Das bringt Aufregungen.
Nach der Pause traf auch Leroy Sane beim Debüt gegen seinen völlig desolaten Ex-Klub, im Finish der eingewechselte Deutsch-Engländer Jamal Musiala. Womit der erst 17 jährige Bayerns bisher jüngster Torschütze in der Bundesliga ist. Der Rekordsieg änderte nichts daran, dass Bayern laut Flick noch neue Spieler holen wird. Einer soll der 19 jährige Ajax Amsterdam-Verteidiger Sergio Dest sein. Schalke bestätigte die schlimmste Befürchtungen. So spielt ein Absteiger. Die Spekulationen um die baldige Ablöse von Trainer David Wagner werden nach nunmehr 17 sieglosen Spielen weiter steigen, wenn das überhaupt noch möglich ist. Wagner wechselte den Tiroler Alessandro Schöpf nach einer halben Stunde ein. Knapp vor dem Lewandowski-Elfer zum 3:0. Guido Burgstaller blieb diese schlimme Demütigung und Demontage erspart. Wagner strich den Kärntner am Mittwoch aus dem Kader, schicke ihn in die U 23-Mannschaft.
Außer Alaba und Burgstaller werden noch einige Österreicher zum Start fehlen. Samstag sind dies bei Köln gegen Hoffenheim Florian Kainz nach einer Knieoperation sowie Stefan Posch mit einer starken Schienbeinprellung. Das Match muss wegen gestiegener Infektionszahlen in Köln so wie das in München ohne Zuschauer ausgetragen werden. Das entschied sich 20 Stunden vor Anpfiff. Sonntag fehlt bei RB Leipzig gegen Mainz sicher der Ex-Salzburger Konrad Laimer nach der Knie-Arthroskopie am letzten Dienstag, hinter dem am Oberschenkel verletztem Marcel Sabitzer steht ein Fragezeichen. Mit Hannes Wolf dürfte hingegen ein anderer Ex-Salzburger Samstag sein erstes Bundesligaspiel von Beginn an bestreiten. Als Leipzig-Leihgabe bei Mönchengladbach im Schlager bei Borussia Dortmund. In Leipzig war Wolf nur zu vier Kurzeinsätzen gekommen.
Foto: FC Bayern München.
