Der letzte Eindruck, den Österreichs Eishockeyteam beim Deutschland-Cup in Landshut hinterließ, war leider nicht der beste. Nach dem 0:6 (0:1, 0:2, 0:3) gegen die zuvor sieglosen Deutschen nahm Teamchef Roger Bader nicht mehr das Wort „happy“ in den Mund wie über die Leistungen beim 0:1 (0:1,0:0, 0:0) gegen die Slowakei und vor allem beim 3:2 (1:0,1:1, 1:1) gegen Dänemark, klar die beste an den drei Tagen, für den Schweizer sogar eine hervorragende. Im einzigen Spiel, in dem die Österreicher Tore erzielten. Eines sogar in Unterzahl durch Lucas Thaler. Das Debakel zum Abschluss begann mit einem Fehler von Tormann David Kickert, der drei Tage zuvor gegen die Slowaken zum „man of the match“ gewählt wurde. Dann wurde ein Fünfminuten-Powrplay nicht genützt. Beim Sieg gegen die Dänen war Sebastian Wraneschitz, der einzige Spieler von den Vienna Capitals, im Tor. Es wr erst sein zweites Länderspiel.
Bader sprach am Ende von zweieinhalb guten Spielen und einer bitteren Niederlage, bei der die Österreicher nur in den ersten zehn Minuten genau das machten, was sie sich vornahmen: „Das Wesentliche an einem Turnier ist immer die Steigerung von Tag zu Tag“, bilanzierte der Teamchef. Die gelang nur zwischen den ersten zwei Partien. Ein „Sieger“ war auf jeden Fall der jüngste im Nationalteam: Der 18 jährige Verteidiger Gregor Biber, Legionär in Schweden bei Rögle (Bild). Der Niederösterreicher habe so gespielt, als sei er schon über Jahre dabei, wunderte sich Bader. Obwohl es erst sein zweiter Einsatz im Teamdress nach April war. Es wäre eine Überraschung, sollte Biber nächstes Jahr nicht bei der Weltmeisterschaft in Schweden dabei sein.
Während der Teampause kam es bei den Vienna Capitals zum erwarteten Legionärstausch. Der „diskrete“ Jason Willms (nur ein Tor und zwei Assists in 16 Spielen) wurde durch den 32 jährigen Kanadier Joseph Cramarossa ersetzt. Er hat NHL-Erfahrung bei Anaheim (49 Einsätze), Vancouver (10) und zwischen 2020 und 2023 bei Minnesota Wild in nur neun Partien. 77 bestritt er im Farmteam Iowa, darunter einige mit dem Vorarlberger Marco Rossi. Beim ersten Engagement in Deutschland kam Cramarossa bei Mannheim nur auf 15 Partien, letzte Saison bei Löwen Frankfurt auf 46 mit zehn Toren und 17 Assists. Dazu nahmen die Capitals bereits den dritten ausländischen Torhüter in dieser Saison unter Vertrag: Den 28 jährige Amerikaner Peyton Jones, der in der East Coast Hockey League bei Indy Fuel eine Fangquote vom 96,4 aufwies. Der zu Saisonbeginn geholte Tyler Parks dürfte noch einige Zeit ausfallen, der Vertrag mit seinem schwedischen Ersatz Anders Lindbäck ist ausgelaufen.
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