Rapid macht´s möglich: Erstmals spielt in Österreichs Bundesliga ein Legionär von der Karibikinsel Barbados. Sein Name: Thierry Gale, 21 Jahre jung, Linksaußen, 1,68 Meter groß, seit Sommer 2022 in Georgien bei Dila Gori engagiert. Mit 16 war er aus der Heimat zu Honved Budapest gewechselt. Der Name Gale fiel bereits in der letzten Woche in Zusammenhang Montag unterschrieb er bei Sportchef Markus Katzer einen Vertrag bis 2027 (Bild). Er kostete einen hohen sechsstelligen Betrag, dürfte damit in einer Preiskategorie mit Innenverteidiger Nenad Cvetkovic liegen. Gale erzielte in der laufenden Saison Georgiens für Dila Gori in 25 Spielen zwölf Tore. Keines in den zwei Qualifikationsspielen zur Conference League gegen Kuopion Palloseura aus Finnland. Dila Gori sched in der ersten Runde aus.
Gale, der in einigen Spielen beobachtet wurde, ist der sechste Neueinkauf von Rapid nach Cvetkovic, Matthias Seidl, Fally Mayulu, Mainz-Talent Dennis Kaygin und Lukas Grgic. Einen Linksaußen zu verpflichten hätte wirklich Sinn gemacht, wenn es Anzeichen gibt, dass Marco Grüll noch in der Sommer-Transferzeit Rapid verlässt. Die blieben bis Dienstagabend aber aus. Andererseits läuft Grülls Vertrag nach dieser Saison ab, dann kann er ablösefrei Grün-Weiß verlassen. Sollte dies der Beweggrund gewesen sein, dann deutet das darauf hin, dass Gale, der bisher neuen Länderspiele für Barbados absolvierte, ebenso als „Perspektivspieler“ gilt wie Mayulu und keine „Soforthilfe“ bedeutet wie Teamneuling Seidl.
Katzer schwärmt von Gale, der eine herausragende Saison spiele, mit seiner enormen Geschwindigkeit und feinen Ballbehandlung eine Bereicherung für die Offensive sei: „Ein Spielertyp, den wir auf diese Art und Weise nicht im Kader haben.“ Er sieht in Gale weitaus mehr Potenzial, als er bisher ausgeschöpft hat und versichert, dass viele internationale Vereine Gale verpflichten wollten. Auch Trainer Zoran Barisic sieht der Zusammenarbeit mit dem „feinen Fußballer“ sehr zuversichtlich entgegen. So wie die Chefetage den „Barbados-Flitzer“ Gale schildert, gibt es einen ähnlichen Typ wie ihn in der zweiten Mannschaft: Den 22 jährigen Franzosen Ismael Seydi, der bisher mit Schnelligkeit und guten Dribblings auffiel. Er kam nicht aus Georgien, sondern aus der Regionalliga Ost von Mauerwerk, fiel letzten Winter Stefan Kulovits, dem Trainer von Rapid II, in einem Vorbereitungsspiel auf. Gale ist auf jeden Fall die teurere Variante. Ob er auch entscheidend talentierter ist, muss und wird sich zeigen.
Vorbei ist die Rapid-Zeit nach 13 Monaten für Rechtsverteidiger Martin Koscielnik. Der Slowake wechselt nach Holland zu NAC Breda. Die diskrete erste Hälfte am letzten Sonntag gegen WSG Tirol war sein 29. und letztes Pflichtspiel in Grün-Weiß.
Foto: SK Rapid/Red Ring Shots.