Fußball

Ein Sanierungsspezialist aus dem Burgenland für Austrias Finanzen

Rapid holte vor drei Monaten seinen neuen Finanzvorstand Marcus Knipping von Borussia Dortmund, der Wiener Erzrivale Austria am Dienstag von der Wirtschaftsagentur Burgenland. Deren Geschäftsführer Harald Zagiczek bestellte einstimmig der siebenköpfige Aufsichtsrat der Austria-AG, in dem der Vorsitzende Peter Krohn und Ex-Teamspieler Sebastian Prödl die Vertreter der Investorengruppe sind. Ähnlich wie zuvor bei Grün-Weiß war in das Auswahlverfahren ein externes Personalberatungsbüro involviert, gab es nationale und internationale Bewerbungen. Bei Austria waren es mehr als 60. Eine Kommission bewertete den 48 jährigen Zagiczek (Bild), einen gebürtigen Niederösterreicher, einstimmig als besten Kandidaten, weshalb ihn Präsident Kurt Gollowitzer, Vizepräsidentin Dagmar Schmidt und Vizepräsident Karl Pisec als Vertreter des Klub-Präsidiums dem Aufsichtsrat vorschlugen. Ein „Sieg“ für Präsident Gollowitzer, einen Burgenländer, dessen Favorit Zagiczek von Beginn an war.

Zagiczek machte sich über zwei Jahrzehnte im Burgenland einen Namen als erfolgreicher Sanierer vieler Unternehmen, die er auch restrukturierte. Das soll ihm jetzt auch bei der Austria und ihrer Schuldenlast von rund 60 Millionen Euro gelingen. Gollowitzer charakterisierte ihn als akribischen Arbeiter und pragmatischen Umsetzer, der auch auf ein breites Netzwerk in der Wirtschaft zurückgreifen könne. Und eine Begeisterung für die Austria mitbringe, Zagiczek selbst bezeichnete sich als glühender und unverrückbarer Violetter, der seit Jahren so gut wie kein Spiel versäumte: „Gemeinsam werden wir die großen Herausforderungen meistern!“

Zagiczek war auch für die erfolgreichen burgenländischen Thermen zuständig. Bevor er 2017 die Geschäftsführung der Wirtschaftsbetriebe übernahm, leitete er die Sonnentherme Lutzmannsburg. Erholsam wie ein Thermenaufenthalt wird der Job am Verteilerkreis garantiert nicht. Den er antritt, wenn sein bis 2024 laufender Vertrag mit dem Burgenland aufgelöst wurde. Worum er bereits ersuchte. Dann wird er Harald Korinek ablösen, der die Funktion nach der Trennung von Gerhard Krisch im Juni interimistisch übernahm. Zagiczek wird auch daran gemessen werden, dass die Austria die Lizenz künftig anders als unter Krisch schon in erster Instanz bekommt. Und das ohne Einnahmen aus dem Europacup. Dazu muss auch die Zusammenarbeit mit Sportvorstand Jürgen Werner klaglos funktionieren.

Foto: FK Austria.

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