Nach der kürzesten Winterpause in der Geschichte der deutschen Bundesliga gab es Samstag mehr österreichische Verlierer als Gewinner. Zu denen zählte auch Teamkapitän Julian Baumgartlinger, (Bild oben), dem dadurch sein 32. Geburtstag etwas verpatzt wurde. Mit Leverkusen gab es bei Eintracht Frankfurt nach der schnellen 1:0-Führung eine 1:2 (1:1)-Niederlage, bei der Aleksandar Dragovic nicht in seinem „Revier“, dem Abwehrzentrum spielte, sondern wie zuletzt rechter Verteidiger. Frankfurts Siegestreffer fiel durch in Eigentor von Leverkusens Innenverteidiger Edmond Tapsoba. „Wir haben verdient verloren, weil diesmal der berühmte letzte Schritt gefehlt hat, wir zu wenig getan haben, um zu gewinnen“, übte Baumgartlinger im „Sky“-Interview Selbstkritik. Die Niederlage hätte Baumgartlinger und Dragovic beinahe ihr Landsmann Martin Hinteregger erspart. Auch der Kärntner kam einem Eigentor sehr nah: Bei einem missglückten Befreiungsschlag mit links traf er die Latte des eignen Tores. Ansonst blieb er ohne Fehl und Tadel: „Wir haben diesmal sehr gut und mutig verteidigt“, zeigte er sich auch sehr zufrieden. Das konnte auch sein Trainer Adi Hütter sein. Nach neun Partien ohne Sieg der zweite hintereinander, das neue bewegliche 3-4-2-1-System passt, der Anschluss an die Europa League-Ränge ist gelungen: „Die Art und Weise, wie wir spielten, hat mir gefallen. Die Balance stimmte“, lobte Hütter, mahnte aber: „Wir sollten die Kirche im Dorf lasse!“ Am 12. Jänner gibt es die nächste Auflage dieses Duells, allerdings in Leverkusen. Um den Aufstieg ins Achtelfinale des DFB-Pokals.
Den verpatzten Baumgartlinger-Geburtstag nützte am Abend Marcel Sabitzer mit RB Leipzig, eroberte mit dem 1:0 (0:0)-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart Platz eins. Kapitän Sabitzer leitete die Aktion zum Siegtor des Spaniers Dani Olmo ein, hatte auch ansonst stark Szenen. Leipzig vergab schon vor der Pause durch den Schweden Emil Forsberg einen Elfmeter, hat einen Punkt Vorsprung auf die Bayern, die Sonntag gegen Mainz die Führung zurückholen können. Leipzig überholte auf jedn Fall Leverkusen, hat drei Punkte mehr, spielte in den letzten vier Runden „zu null“, kassiert erst neun Tore. Bei Stuttgart spielte Sasa Kalajdzic bis zur 59.Minute.
Erstmals auf einem Champions League-Platz übernachten konnte Christopher Trimmel mit Union Berlin nach dem 2:0 (2:0) bei Werder Bremen. Mit dem sprangen die „Eisernen“ erstmals auf Rang vier: „Wir freuen uns, werden aber sicher nicht übermütig“, versicherte Kapitän Trimmel. Landsmann Marco Friedl sah bei beiden Berliner Treffern nicht gut aus, das erste Bundesligator von Romano Schmid annullierte der Videoreferee wegen Abseits. Auf der Erfolgsspur blieb auch der wie immer verlässliche Philipp Lienhart mit Freiburg durch ein 3:1 (3:0) in Hoffenheim. Es war der vierte Sieg hintereinander, so eine Erfolgsserie hatte Freiburg zuletzt vor 20 Jahren. Auch Stefan Lainer zählte zu den Siegern, obwohl Mönchengladbach in Bielefeld Chancenwucher betrieb. Daher gab s nur ein 1:0 (0:0), kamen Manuel Prietl und Christian Gebauer um eine Abfuhr herum. Hannes Wolf spielte in den letzten neun Minuten, Valentino Lazaro vrltzt sich beim Aufwärmen.
Die gewohnte Abfuhr setzte es für Alessandro Schöpf mit Schalke auch mit dem neuen Schweizer Trainer Christian Gross. 20 starke Minuten bei Hertha BSC Berlin, mit dem 0:1-Rückstand fiel die Mannschaft wieder einmal auseinander. Am Ende hieß es 0:3 (0:1), über zwölf Monate das 30. Bundesligaspiel hintereinander ohne Sieg. Nur noch eines fehlt zum Negativrekord von Tasmania Berlin aus den Sechzigerjahren. Jetzt soll die Rückkehr von Linksverteidiger Sead Kolasinac, der bei Arsenal in der Premier League diese Saison nur zu einem Einsatz kam, für einen neuen Impuls sorgen. Der allein wird nicht reichen.
Foto: Bayer Leverkusen.