Fußball

Der Wechsel zu Leverkusen bringt Pentz sportlich gar nichts

Am Nachmittag der Zweite, Union Berlin, vermutlich wieder mit dem in die Startelf rotierten Christopher Trimmel, im Hauptstadtderby gegen den Vorletzten Hertha BSC, am Abend Tabellenführer Bayern München ohne den verletzten Leon Goretzka im Spitzenspiel gegen den Vierten, Oliver Glasners Eintracht Frankfurt, bei der Kapitän und Stammtorhüter Kevin Trapp sicher dabei sein wird. Die Erkältung, wegen der er Mittwoch in Freiburg pausierte, ist auskuriert. In München herrschte nach den zwei Unentschieden in Leipzig und gegen den 1. FC Köln „Brodelstimmung“: Serge Gnabry muss nach der schwachen Leistung gegen Köln auf die Bank, ihn ersetzt Kingsley Coman. Dass Marcel Sabitzer statt Goretzka zum Zug kommt, ist nach den letzten zwei Runden, in denen er auf der Bank blieb, eher unwahrscheinlich. Der Holländer Ryan Gravenberch steht bei Trainer Julian Nagelsmann, aus welchen Gründen auch immer, derzeit höher im Kurs. Frankfurt ist laut Wettquoten 7,6- Außenseiter. Alles andere als ein Bayern-Sieg wäre eine Überraschung.

In Deutschland endet die Transferzeit schon Dienstag. Seit Donnerstag war auch ein österreichischer Teamspieler im Gespräch: Torhüter Patrick Pentz galt als Thema bei Bayer Leverkusen, Freitag wurde sein Erwerb von Sportchef Simon Rolfes fixiert (Bild oben)  Dass der 26 jährige Ex-Austrianer aus Salzburg wegen der Reservistenrolle in Frankreich bei Stade Reims schon nach fünf Monaten an Abschied dachte, kann man nachvollziehen. Ein Wechsel in die nordamerikanische Major Soccer League nach Denver zu den Colorado Rapids schien eine Möglichkeit zu sein, die Pentz ernsthaft in Betracht zog. Plötzlich herrscht Interesse an ihm in einer Topliga. Nur sollte sich Pentz über eines im Klaren sein: Der Wechsel nach Leverkusen bringt ihm sportlich wengi bis nichts. Es ist ein Transfer von Ersatzbank zu Ersatzbank.

Rolfes holte Pentz, weil der 31 jährige Russe Andrey Lunev mit Rückenproblemen zu kämpfen hat. Daher dürfte der im Sommer auslaufende Vertrag nicht verlängert werden. Pentz unterschrieb bis Sommer 2025. Rolfes lobte ihn als ambitionierten Keeper auf hohem Niveau, strich seine fußballerischen Stärken und guten Reflexe hervor. Eine richtige Entscheidung von Pentz  war es trotzdem nicht. Denn an Leverkusens Nummer eins wird es unter normalen Umständen kein Vorbeikommen geben. Das ist der 33 jährige Kapitän Lukas Hradecky. Das Wort des finnischen 1,92 Meter-Riesen hat Gewicht, er ist ein Machtfaktor in der Kabine. Und sein Vertrag läuft bis 2026. Hradecky spielt seit 2018 für Leverkusen. Wie schwer es ist, ihn zu verdrängen, könnte Pentz von einem Konkurrenten im Kampf um den Platz in Österreichs Teamtor, von Heinz Lindner, erfahren (Bild oben). Der war von 2015 bis 2017 bei Eintracht Frankfurt die Nummer zwei hinter Hradecky, ehe er die Konsequenzen zog und in die Schweiz, zu Grasshoppers Zürich, „flüchtete“. Pentz muss seinen Wechsel natürlich positiv sehen: „Ein deutscher Top 4-Verein, bei dem ich mit meinen 26 Jahren sicher noch einiges lernen kann. Ich will diese Mega-Chance nützen!“

Foto: Bayer Leverkusen.

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