Fußball

Der zweite offene Brief der Fußballer geht auch an die Arbeitskammer

Bereits vor neun Monaten verfassten die Spielerverteter der zwölf Bundesligaklubs und 16 Zweitligisten einen offenen Brief über ihre Anliegen. Der ging an Wolfgang Katzian, den Präsidenten des Gewerkschaftsbundes, ohne dass Katzian, der auch elf Jahre lang, von 2007 bis 2018 Präsident der Wiener Austria war, darauf reagierte. Montag folgte der zweite offene Brief. Diesmal nicht nur an Katzian, sondern auch an Renate Anderl als Präsidentin der Arbeitskammer. Auch sie bekam Post von den 28 Spielervertetern, zu denen auch Teamtorhüter Alexander Schlager (Bild) bei Meister Red Bull Salzburg gehört. Wie sie damit umgehen wird? Vor fünf Jahren stand Anderl auf einer Liste für das Rapid-Präsidium, die auf der Generalversammlung nicht die Mehrheit erhielt.

In Vertretung von  von fast 500 Mitgliedern der Arbeitskammer aus dem Bereich der Bundesliga und 1000 Mitgliedern der Gewerkschaft VdF- die Spielervereinigung fordern die Spielervertreter die Arbeitskammer auf, die gesetzliche Kollektivvertragsfähigkeit im Bereich des Fußballs an die Spielervereinigung VdF zu übertragen oder den Antrag beim Bundeseinigungsamt zu unterstützen. Das hatte im Jänner den Antrag abgelehnt. Laut Spielervertretern   ist das Einigungsamt sowohl befangen als auch verfassungswidrig besetzt. Schlager, Austria-Kapitän Manfred Fischer & Co stellen klar, dass die VfG ihre einzige Interessenvertretung darstellt und es der ausdrückliche Wille ist, dass die den Kollektivvertrag verhandelt. Schließlich sei die Selbstbestimmung der beruflichen Interessenvertretung ein Menschenrecht.

Die Teigewerkschaft younion, die bisher allein für Verhandlungen über den  Kollektivvertrag zuständig war, sei unfähig, einen zufriedenstellenden mit der Bundesliga zu verhandeln. Weil sie nicht über die fachspezifische Know-How in der Branche verfüge und eine verschwindend geringe Mitgliederzahl im Geltungsbereich des Kollektivvertrags habe. In den letzten zwei Jahren sei in fast allen Branchen der Mindestlohns um 20 Prozent erhöht worden. Im Fußball sei gar nichts passiert, werde es im Juli eine Anhebung um 3,3 Prozent geben. Diese Zahl bezeichnen die Spieler als respektlos. Daher wird an Katzian wie im letzten Mai die Forderung erhoben, im Sinne des solidarischen Gewerkschaftsgedankens die Arbeit der Spielervereinigung VdF nicht weiter zu behindern. Überdies teilten die Spieler Anderl und Katzian mit, dass bei Nichterfüllung ihrer Forderungen sie der VdF den Auftrag geben, ihr Recht bei Bundesverwaltungsgericht und dem Verfassungsgericht einzufordern.

Der Brief schließ mit dem Satz „wir freuen uns auf ihre Rückmeldung“. Es wäre überraschend, sollte es zu einer kommen. Daher wird es wohl ein langer Kampf der Spieler um ihre Rechte durch die Instanzen werden. Einer it ungewissem Ausgang.

Foto: Servus TV/Neumayr Leo.

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