Fußball

Komische Aktionen im Transferfinish bei Rapid und Austria

Am vorletzten Tag der Transferzeit in der Bundesliga zog der LASK bei Slavia Prag die Opotion auf den Kauf des bisher ausgeliehenen ukrainischen Abwehrspielers Maksym Talovierov. Der 23 jährige unteerschrieb bis 2027. Die Linzer machten für den 1,96 Meter-Riesen stolze 1,6 Millionen Euro locker. Ein Beweis mehr, dass Geschäftsführer Siegmund Gruber im neuen Stadion „all in“ geht. Einen Innenverteidiger verpflichtete auch das Schlusslicht. Der 22 jährige vereinslose Brasilianer Mateus Lins ist der fünfte Winterkauf. Er bekam letzte Woche die rot-weiß-rote Karte, sprich die Arbeitserlaubnis womit die rechtlichen Voraussetzungen für den Transfer erfüllt wurden. Die hatte er im letzten Sommer nicht, als er für Zweitligist Schwarz Weiß Bregenz unter dem neuen Lustenau-Trainer Andreas Heraf neun Spiele absolvierte. Auch deshalb verurteilte die Bundesliga Bregenz zu einem Abzug von drei Punkten. Deshalb steht  Lustenau in Kontakt mit der Bundesliga und gab dem zweikampfstarken Lins erst den Vertrag bis Sommer 2025, als klar war, dass sich nach weiteren Untersuchungen möglich weitere  Strafmaßnahmen nur gegen den Spieler und seinen Ex-Klub richten werden.

Rapid gab Montag zeitgleich mit Werder Bremen nicht Neues bekannt. Nämlich den Wechsel des dann ablösefreien Grüll im Sommer in die deutsche Bundesliga. Dienstag, am letzten Tag der Wintertransfzerzeit, wird Rapid die leihweise Verpflichtung des 22 jährigen schwedischen Flügelspielers Isak Jansson offiziell machen. Ein Transfer, bei dem kein Risiko dabei sein soll. Auch wenn das stimmt, muss man  trotz der längerfristigen Ausfälle von Barbados-Legionär Thierry Gale und Oliver Strunz hinterfragen, ob das Sinn macht. Eher nicht. Derzeit steht Trainer Robert Klauß de ein Kader mit 21 Feldspielern zur Verfügung. Der müsste doch für zwei Bewerbe reichen. Und wenn man bedenkt, dass der Schwede in 50 Einsätzen bei Cartagena, einem Klub, der in der Segunda Division Spaniens als 18. unter 22 in Abstiegsgefahr schwebt, nur drei Treffer erzielte, spricht dies nicht gerade für  seine Torgefährlichkeit.  Wenn Jansson nach Hütteldorf kommt, wonach kein Zweifel besteht, weil Montag nur noch Formalitäten erledigt wurden, bedeutet dies ein Misstrauen von Sportchef Markus Katzer und Klauß (Bild) gegen andere Stürmer. Etwa gegen den mit vielen Vorschlusslorbeeren aus Linz geholten Fally Mayulu. Oder gegen den aus der zweien Mannschaft hochgezogenen Ismael Seydi, dessen Schnelligkeit eine Waffe ist. Das bewies der Franzose auch im Trainingslager, ehe ihn muskuläre Probleme stoppten. Oder gegen den 17 jährigen Jovan Zivkovic, den Klauß nach seinem Kurzdebüt am Sonntag im Cupvierteflinale als „besonderes Talent“ bezeichnete, der laut Trainer einen Schritt nach vorne machte. Warum kommt dann noch Jansson? Das ist zumindest eine komische Aktion.

Die gibt es auch bei der Wiener Austria, bei der sich Trainer Michael Wimmer laut dem „Sky“-Transferexperten Florian Plettenberg  dafür stark macht, von Bayern München bis Sommer auf Leihbasis den 21 jährigen talentierten Linksverteidiger Frans Krätzig zu holen. Austria hat einen viel größeren Handlungsbedarf bei Stürmern als bei Verteidigern. Auch wenn Manuel Polster das zweite Tor bei der 0:2-Niederlage im Cup Sturm Graz verschuldete. Die einzig vorstellbare Überlegung hinter Wimmers Wunsch: Er möchte den schnellen Polster künftig als Stürmer einsetzen.

 

Foto: SK Rapid/Red Ring Shots/Daniel Widner.

7

Meist gelesen

Nach oben