In zwei Wochen wird die Reform der Bundesliga nach der Generalversammlung im Wiener Raiffeisen-Haus offiziell.Wenn es bis dahin nicht alle Pläne radikal geändert werden, bietet sie weder etwas Revolutionäres noch Visionäres: Ab 2018/19 eine Bundesliga mit zwölf statt wie bisher zehn Klubs mit einem Grunddurchgang von 22 Runden, danach spielen die ersten sechs um den Titel, die unteren gegen den Abstieg. Eine Stufe darunter eine zweite Mischliga aus Profis und Amateuren mit 16 Vereinen. Alles anderes, was diskutiert wurde, ist wieder vom Tisch. Der aktuellste Stand:
Es wird nach dem Grunddurchgang weder zur Annullierung der Punkte kommen, damit das Play-off wieder bei null beginnt, noch zur Halbierung. Das heißt die Leistung aus dem Grunddurchgang zählt weiter, das sportliche Argument am meisten.
Ebenso beim Vorschlag der auf Play-off-Modelle spezialiserten holländischen Agentur Hypercube, wonach die Reform attraktiver werde, wenn der Sieger der unteren Play-off, also der Siebente, noch eine Chance auf einen Europacupplatz bekommt. Da gab es zunächst den Vorschlag von zwei Spielen gegen den Dritten, dann als Kompromiss von einem mit Heimvorteil für den Dritten. Zu beidem kommt es nicht. Der Siebente bekommt nur eine Extraprämie statt in einer dritten Phase der Saison Entscheidungsspiele um den Europacup. Dass sich die Spitzenklubs nicht mit dem Hypercube-Pl#nen anfreunden konnte, bedeutete keine Überraschung. Das durchaus nachvollziehbare Argument: Ein oder zwei Spiele dürfen nicht mehr Wirkung haben als die Leistung der ganzen Saison.
Im Aufsichtsrat der Bundesliga haben die Spitzenklubs wie Salzburg (durch Jurist Volker Viechtbauer), Rapid (durch Präsident Michael Krammer), Austria (durch Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer) und indirekt Sturm Graz mit seinem Ex-Boss, Ligapräsidenten Hans Rinner, die Mehrheit gegenüber dem reformwilligeren Ried-Manager Stefan Reiter. Unter den drei Vertretern der zweiten Liga gelten zwei, Hubert Nagel von Austria Lustenau und Erwin Fuchs von Kapfenberg, als entschiedene Gegner der Reform. Man darf gespannt sein,ob Klubs wie etwa Wolfsberg, Admira oder Ried 2018 bereit sein werden, mehr Geld als bisher in die Hand zu nehmen, um unter die ersten sechs zu kommen. Das Reformmodell wird sicher nicht alle Gegner überzeugen können. Die skeptischen Stimmen, dass es höchstens drei Jahre halten und dann über die nächste Reform diskutiert werden wird und muss, gibt es nach wie vor.