Fußball

Die Lizenz ist wie erwartet da – aber das wird nicht die letzten „Ehrenrunde“ der Austria gewesen sein

Es bedeutete keine wirkliche Überraschung, dass die Wiener Austria am Tag nach dem 2:3 gegen Sturm in Graz so wie in den zwei Jahren davor auch diesmal nach einer Ehrenrunde, wie es Jürgen Werner, der für Sport zuständige Vorstand der Austria-AG nannte, in zweiten Instanz die Lizenz erhielt. Wie erwartet ließ sich das Protestkomitee der Liga so lange Zeit wie möglich, folgte darauf die Wortmeldung des zweiten AG-Vorstands Gerhard Krisch. Mit Dank an die üblichen Austria-Helfer in der Not, die für insgesamt sechs Millionen Euro zur Sicherstellung von Alternativfinanzierungen bürgten. Mit dem Zusatz, dass man davon überzeugt sei, nicht auf diese Bürgschaften zurückgreifen zu müssen.  Die Austria könnte sich auf ihr bewährtes „Netzwerk“ verlassen.

Und natürlich werde man alles unternehmen, um die wirtschaftliche Stabilität zu verbessern. Wer schon jetzt prophezeit, dass die Austria auch 2024 nicht die Lizenz in erster Instanz bekommen wird, könnte durchaus richtig liegen. Nächstes Jahr gilt der Abbau der Verbindlichkeiten als A-Kriterium bei der Lizenz. Die Austria-Schuldenlast beträgt mehr als 60 Millionen. Wie man die entscheidend reduzieren kann? Die Qualifikation für einen europäischen Bewerb könnte zumindest etwas helfen. Darum wird die Austria Sturm Graz im Cupfinale gegen Rapid die Daumen hakten. Denn wenn der Tabellenzweite zugleich Cupsieger ist, hilft das auch dem Vierten der Tabelle, in einen europäischen Bewerb zu kommen. Chancen auf Rang vier hat Austria bei zwei Punkten Rückstand auf Rapid in den ausstehenden fünf Runden sicher.

Mit der Lizenz kann Sportchef Manuel Ortlechner die Kaderplanungen für nächste Saison vorantreiben. Etwa die Option auf Reinhold Ranftl bei Schalke einlösen, Vertragsverlängerungen unter Dach und Fach zu bringen, an denen man interessiert ist. Bei Kapitän Lukas Mühl und Manfred Fischer wird kein Zweifel daran bestehen, bei Marvin Martins, Nikola Dovedan und Georg Teigl kann das anders sein. Den Israeli Dorion Leidner, eine Leihgabe von Olympiakos Piräus, wird sich Austria nicht leisten können, außer der Linksverteidiger wird nochmals verliehen. Fix scheint nur, dass Leidner entgegen den Erwartungen im Finish dieser Saison noch für Violett spielen wird. Die Knöchelverletzung, die er beim 3:3 in Salzburg durch ein Foul von Nicolas Capaldo erlitt, erwies sich nicht so schwer wie anfangs befürchtet. In eineinhalb Wochen beim „Retourspiel“ gegen Sturm könnte Leidner sein Comeback feiern.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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