Fußball

Rapid hat an den Schiedsrichter des Cupfinales schlechte Erinnerungen

Es vergeht kaum ein Spiel, bei dem Christian Ilzer, der Trainer von Vizemeister Sturm Graz, nicht lautstark, gestenreich, mit verärgertem Gesichtsausdruck beim vierten Offiziellen, Schiedsrichter und Assistenten interveniert, sich nachher über Referee und Video Assistant Referee beschwert. So auch nach dem 3:2 gegen die Wiener Austria am Mittwoch, weil es einen Handelfmeter für Violett gab, der für Ilzer keiner war, aber keinen für Sturm trotz Foul an Emanuel Emegha,  das für ihn nach einer Attacke glasklar war. Für Ilzer unverständlich, warum sich VAR Harald Lechner nicht bei Schiedsrichter Markus Hameter meldete. Weil Lechner zwei Runden davor bei Sturms 2:0 in Klagenfurt als VAR den Unparteiischen Josef Spurny mehrmals, nach Ilzers Ansicht sogar wegen jeder Kleinigkeit zum Field Review schickte, weshalb ein Sturm-Tor nicht anerkannt wurde. „Mir tut die Thematik im Herz weh, das alles zerstört mich im Kopf“, klagte Ilzer  im Sky-Interview, „das fordert mich mental unglaublich in den letzten Wochen!“

Was hätte Ilzer erst gesagt, wenn Hameter Sturms Innenverteidiger David Affengruber für das Hands, das zum Elfmeter führte, nicht nur die gelbe Karte gezeigt hätte, sondern die rote? Regeltechnisch wäre das durchaus im Bereich des Möglichen gewesen. Über den Schiedsrichter des Cupfinales gegen Rapid am Sonntag darf sich Ilzer vorab nicht beschweren. An den 38 jährigen Salzburger Christoph Jäger, einen Bankkaufmann, Filialleiter der Salzburger Landeshypothekenanstalt, hat hingegen Grün-Weiß schlechte Erinnerungen. Wegen der ersten der bisher drei Saisonniederlagen gegen die Grazer, dem 1:2 in der Hütteldorfer Allianz-Arena Ende August. Da stand es 1:1, als Jäger in der 84. Minute exklusiv ein Foul von Martin Moormann an Emanuel Emegha sah, einen Elfmeter erfand, der keiner war, dazu Moormann die rote Karte zeigte. Den Elfmeter verwandelte Tomi Horvat zum 2:1 für Sturm. Damals war es Ilzer nur recht, dass VAR Dieter Muckenhammer Jäger nicht zum Field Review schickte. Rapid sah das anders.

Daher ist Jäger vor dem ersten Cupendspiel seiner Karriere etwas vorbelastet, auch wenn von Rapid dazu kein Kommentar zu hören war. Jäger, der seinen 12 Bundesligaeinsätzen dieser Saison 54 gelbe Karten verteilte, pfiff noch drei weitere Sturm-Spiele: Das 1:1 in Wolfsberg, bei dem er Affengruber zweimal gelb zeigte und daher ausschloss, den 3:2-Heimsieg gegen die Kärntner und das 2:0 in Lustenau. Vier Siege und ein Unentschieden für Sturm in den fünf Spielen dieser Saison, die Jäger leitete.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

5

Meist gelesen

Nach oben