Fußball

Die TV-Revolution in der Schloßallee 8: Zahlte Sky 28 oder 35 Millionen?

Dienstag um 19.35 Uhr machte es die Bundesliga offiziell. Die TV-Revolution, die dem europäischen Mainstream folgt. Wie die Champions League wird auch Österreichs höchste Spielklasse von den Saisonen 2018/19 bis 2021/22 nicht mehr im Free-TV zu sehen sein, sondern nur gegen Bezahlung. Bei Sky Österreich. Fixierte wurde das in der Schloßallee 8 im 14. Wiener Bezirk,  im Austria Trend Hotel Park Royal Palace gegenüber von Schönbrunn. Früher als es zuletzt aus Ligakreisen angekündigt wurde. Auf einer Klubkonferenz, bei der Sky und der ORF durch seinen Sportchef Hans Peter Trost die Angebote nochmals präzisieren konnten. Danach  fiel die Entscheidung für das Pay-TV, jubelte Sky-Geschäftsführerin Christine Scheil über die gefestigte Position als Fussballsender Nummer eins in Österreich: Alle 195 Spiele der neuen Zwölferliga live und exklusiv nur bei Sky. Bisher waren die Schweiz und Österreich die einzigen zwei Länder, in denen es Live-Spiele im Free-TV gab. Künftig wird es nur die Schweiz sein.

„Wir sind nicht sehr überrascht“, betonte ORF-Sporrtrchef Hans Peter Trost. Weil Sky bereit war, wesentlich mehr zu investieren, verkaufte sich die Liga total an das Pay-TV,   bejubelte in ihrer Aussendung eine Steigerung der TV-Gelder um 40 Prozent. Gab es bisher pro Saison um die 20 Millionen Euro, wären das künftig 28 Millionen pro Saison, 112 für die gesamte Laufzeit des Vertrags. Das ist die offizielle Version. Hinter den Kulissen wird aber von noch mehr  gemunkelt: Von 35 pro Saison, insgesamt 140. „Nur“ 40 Prozent sehen Experten als zu hohen Preis für die Aufgabe des Free-TV. Sky erwarb aber auch die getrennt ausgeschriebenen Rechte für die Produktion des TV-Signals für die Liga. Vielleicht erklären sich so die zwei Versionen „Es ging nicht nur um Geld, sondern auch um Spieltage, Ankickzeit und verbleibende Rechte für Klubs und Verband., behauptete Ligavorstand Christian Ebenbauer (Bild oben). In der Zwölferliga werden Samstag und Sonntag je drei Spiele ausgetragen

Sky ist in Absprache mit der Liga bereit, in jeder Runde die Rechte für eine High Light-Sendung an einen Free-TV-Partneer abzugeben ebenso die für vier Live-Spiele in den gesamten 32 Runden. Der ORF wird, so versichert Trost, verhandeln: „Abwarten, was möglich ist. Wir haben uns auf diese Situation vorbereitet“. Und man denke auch über Möglichkeiten nach, ganz ohne Bundesliga über die Runden zu kommen, fall es keine Einigung gibt. Wenn das passiert,  hätte der ORF ab 2018 im Fußball nur noch die Rechte für die Spiele von Österreichs Nationalteam.

Aber ohne Free-TV im bisherigen Ausmass drohen vor allem den Spitzenklubs der Liga weniger Einnahmen. Via Sky-Vertrag kassieren sie zwar auch dank des beschlossenen neuen Verteilerschlüssel mehr TV-Gelder, aber die Sponsoren werden weniger als bisher bezahlen. Da die Einschaltquoten im Pay-TV sicher nicht so hoch wie bisher im ORF sein werden und es im neuen Duell mit Grunddurchgang und  Play-off es zudem vier Runden weniger als in der Zehnerliga gibt.

 

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