Noch dreieinhalb Monate Zeit bis zur Europameisterschaft. Trotzdem wird Dienstag Abend in Amsterdam schon der nächste Bewerb für Nationalmannschaften ausgelost, der von September bis November dieses Jahres ausgetragen wird. Das ist der zweite Anlauf der umstrittenen Nations League. Mit etwas verändertem Gesicht. Die Nations League A, B und C wurde auf von 12 auf 16 Mannschaften aufgestockt. Der Hintergrund: Damit wurde der Abstieg Deutschlands als Letzter in der Gruppe hinter Holland und mit Weltmeister Frankreich von A nach B verhindert. Für Österreich ändert das nichts: Wie im Herbst 2018 in zweiten Liga. Der Aufstieg wurde damals als Zweiter hinter Bosnien verpasst. Jetzt gehört Bosnien zu den 16 Nationen der Gruppe A. Mit Titelverteidiger Portugal, Holland, England, der Schweiz, Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, der Ukraine, Dänemark, Schweden, Kroatien und Deutschland. Da droht den Deutschen eine ähnliche Hammergruppe wie bei der Europameisterschaft, da sie nur in Topf vier mit Kroatien, Polen und Island stehen.
Jede Liga wird in vier Töpfe zu je vier Mannschaften unterteilt. Die Rehung erfolgt nach dem UEFA-Koeffizienten. Daher gehört Österreich in der Nations League B gemeinsam mit Russland, Wales und Nachbar Tschechien zum ersten Topf. Bleiben 12 mögliche Gegner. Einer aus dem zweien Topf mit Schottland, Norwegen, Serbien und EM-Teilnehmer Finnland. Einer aus dem dritten mit der Slowakei, der Türkei, Irland und Nordirland. Und einer aus dem vierten mit Bulgarien, Israel, Ungarn und Rumänien. Gegner, die in Wien ein ausverkauftes Happel-Stadion versprechen, wären die Türkei und Serbien. Eher als die Nachbarn aus Ungarn und der Slowakei.
Als Gruppensieger würde Österreich in die Liga A aufsteigen. Ein Erfolg in der Nations League könnte einen Startplatz bei der WM 2022 in Katar bringen. Zwei stehen für die Teams ins Aussicht, die es nicht direkt über die WM-Qualifikation schaffen werden. Dazu müssten sich die beiden besten Nations League-Gruppensieger in einem Play.off-Turnier gegen die zehn Gruppenzweiten der WM-Qualifikation behaupten. Noch nicht geklärt, ob Österreich im Herbst mit dem gleichen Teamchef in die sechs Gruppenspiele gehen wird wie 2018, nämlich mit Franco Foda. Die Schweiz hat das Thema bereits erledigt und den Vertrag mit dem seit 2014 im Amt befindlichen Vladimir Petkovic bis 2022 verlängert. In Österreich ging ÖFB-Sportchef Peter Schöttel Mitte Februar in die Offensive, als er meinte, das Teamchefthema müsste vor der Europameisterschaft erledigt werden. Foda reagierte darauf eher defensiv, meinte, man werde dies in aller Ruhe intern diskutieren und nicht in der Öffentlichkeit. Ein Job in der deutschen Bundesliga würde ihn sicher auch sehr reizen.