Fußball

Zwei Spiele mehr, sonst ändert Reform der Nations League für Österreich wenig: Sicher nicht gegen Deutschland

Eine Reform eines Bewerbs nach dessen erster Auflage spricht nicht für die Attraktivität. Genau dies passierte Dienstag in Laibach bei der Tagung des Exekutivkomitee der UEFA unter Präsident Aleksander Ceferin, Die Nations League, die im Juni bei ihrer erster Auflage Portugal gewann, wird von September bis November 2020 in neuer Form ausgetragen. Die Ligen  A, B und C mit 16 Teilnehmern statt bisher 12, die Liga D nur noch mit sieben. Da könnten  auch handfeste finanzielle Interessen dahinter stecken. Denn mit der Reform wurde der Abstieg von Deutschland, Kroatien, Polen und Island in die Liga B verhindert. Deutschland, 2018 in den Gruppenspielen gegen Holland und Frankreich ohne Sieg Letzter, bleibt somit oben. Die vier Gruppensieger der Liga B, Bosnien (aus der Österreich-Gruppe), Ukraine, Schweden und Dänemark steigen wie geplant auf. Nur die 12 Nationen aus der Liga A erhalten 1,5 Millionen Startgeld von der UEFA, darunter gibt es weniger.

Was ändert sich für Österreichs Team durch die Reform? Da 2020 die Ligen A, B und C in vier Vierergruppen gespielt werden, bedeutet das im Vergleich zu 2018 zwei Spiele mehr, eines mit Heimvorteil. Ansonst ändert sich wenig. Österreich wäre auch ohne Reform in der Liga B gewesen, hätte aber auf Deutschland, Kroatien, erneut wie in der laufenden WM-Qualifikation auf Polen und Island treffen können. Das geht jetzt nicht mehr. Die 15 möglichen Gegner für Österreich bei der Auslosung am 3.März 2020 in Amsterdam: Russland, Schottland, die Slowakei, Bulgarien, Ungarn, Norwegen, Türkei, Israel, Wales, Serbien, Irland, Nordirland, Tschechien, Finnland, Norwegen und Rumänien. Die sechs Spieltage finden zwischen 3. September und 17,November 2020 statt. Zeit für attraktive „Freundschaftsspiele“ gegen Nationen aus der Liga A  bleibt im Herbst 2020 sicher keine: Kein Termin ist frei.

Die UEFA begründet die rasche Reform mit den Wunsch der kleineren Verbände nach mehr Spielen mit gesicherten Einnahmen der UEFA. Für sie sind zwei mehr in der Nations League lukrativer als Freundschaftsspiele. Selbst wenn das so ist, durch die Reform verliert die UEFA schon auch weiter an Glaubwürdigkeit. Weil es danach aussieht, als sollte vor allem der deutsche Abstieg verhindert werden. Dies beschlossen auch ausser Ceferin Mitglieder aus Schweden, Portugal, Deutschland, der Ukraine, Italien, England, Polen, Ungarn, Irland, der Schweiz, Frankreich, Spanien, Bulgarien, Kroatien, Holland und der Türkei sowie zwei Vertreter der European Club Associaton, der Vereinigung der Großklubs und einer der europäischen Ligen. Drei der vier Nationen, die durch die Reform nicht absteigen müssen, stimmten also für ihre „Rettung“: Deutschland, Kroatien und Polen.

Foto: ÖFB.

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