Fußball

Diese Entschuldigung von Rapid kam viel zu spät: Andy Marek ins Präsidium?

Die aktive Rapid-Fanszene schafft es, auch für Schlagzeilen zu sorgen, ohne im Allianz-Stadion zu sein, Geschehen am Sonntag vor dem 0:1 gegen Hartberg mit einem geschmacklosen, frauenfeindlichen Transparent vor ihrem Sektor, das erst knapp vor Anpfiff abmontiert wurde. Das schlug hohe Wellen. Einerseits, weil „Sky“ das Thema sehr breit trat, womit diese Fans die von ihnen gewünschte und beabsichtigte Öffentlichkeit erreichten, anderseits durch ein Interview von Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek, der zunächst von Demokratie und Meinungsfreiheit redete, von Texten in Rapper-Songs und Sprüchen von Politikern, die ihm auch nicht gefallen, ehe er sich auf den Standpunkt zurückzog, mit dem Entfernen des Transparents, das wirklich nicht so harmlos war wie seine Vorgänger bei den zwei Geisterspielen in Hütteldorf (Bild oben), habe sich das Thema ohnehin erledigt. War es aber erwartungsgemäß nicht. Die Reaktion darauf war ein Shitstorm im Netz, dazu viel Kritik. Also blieb Rapid nichts anderes übrig, als zurückzurudern.

Montag Nachmittag kam per offizieller Aussendung die Entschuldigung. Eigentlich um fast  24 Stunden zu spät. In erster Linien bei den Frauen.  Das Transparent stehe nicht mit dem Leitbild Rapids in Einklang, Grün-Weiß lehne jede Art von Sexismus, Diskriminierung und Rassismus ab. Der Versuch, mit dem relativ späten Eintreffen von Peschek im Allianz-Stadion vor Spielbgeinn zu begründen, warum das Transparent so lange hängen bleiben durfte, klingt nicht überzeugend. Ebenso der Hinweis auf intensive interne Diskussionen. Da darf es keine geben, sondern nur eine klare Devise: Rasch weg mit diesem Transaprent!

Aber der ganze Ablauf läßt Fragen offen. Wieso konnte die Fanszene dieses Transparent überhaupt aufhängen? Wer hat sie ins Allianz-Stadion gelassen? Das alles ist ein Indiz für die Behauptungen, wonach die Fan-Capos  Schlüssel für das Stadion hätten, mit denen sie, wann immer sie wollen, überall hinkommen können.  Bis in den VIP-Bereich, wo sie im Herbst  ein Transparent mit der Entschuldigung bei der Familie des Ex-Rapidlers Max Wöber für wüste Beschimpfungen weit unter der Gürtellinie beim Cupspiel zwischen Rapid und Wöbers neuem Klub, Red Bull Salzburg, entfernen durften, ohne daran gehindert zu werden. as Argument Pescheks, das Transparent sei nicht angemeldet gewesen, klang wie ein Hohn. Die Aufschrift „Rapid ist nicht so“ störte offenbar. Der Sonntag diente eher als Beweis, dass Rapid doch so ist. Offenbar gibt es keinen, der sich traut, etwas zu unternehmen, was den Fans nicht gefallen könnte, wenn Peschek, dessen Fannähe bekannt ist, nicht zustimmt. Ob er intern  so ein „Terrorregime“ führt, dass so etwas möglich wurde? Das wäre schlimm. Jetzt ist man schon gespannt, was Mittwoch auf dem Transprant vor dem Spitzenspiel gegen Red Bull Salzburg stehen wird, welche Botschaft die Fans haben.

In Hütteldorf hört man, dass es ernsthafte Überlegungen in der Chefetage gibt, einen ins Präsidium zu kooptieren, der als Bindeglied zu den Fans fungieren soll. Nämlich die ehemalige Rapid-Stimme Andy Marek, der sich im Februar aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hatte. Vier Monate später geht es ihm schon bedeutend besser, was sehr erfreulich ist.  Steht damit dem Comeback in neuer Funktion nichts mehr im Weg? Marek würde sich damit wieder eine Megaaufgabe aufhalsen, von der er im Februar nichts mehr wissen wollte.

 

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