Fußball

Diesmal sieht es nicht nach einem Salzburg-Solo aus

Eine Runde der Unentschieden zum Abschluss des ersten Viertels der Bundesliga. Und damit avancierte der einzige Sieger, Rapid, auch zum Gewinner. Blieb Sturm Graz trotz der Nullnummer gegen Altach, des dritten Spiels ohne Sieg, auf Platz eins. Weil auch Sonntag beim Duell zwischen Meister Red Bull Salzburg und Vizemeister Austria, der bsher offensivstärksten Teams, kein Tor fiel. Der erste Punkt, den Austrias deutscher Trainer Thorsten Fink (Bild oben) gegen seinen ehemaligen Klub holte. Mit dem er sich hoch zufrieden zeigte. Daher kam es auch anders als im Mai nach Austrias letzter Niederlage gegen Salzburg zu keinem Wortgefecht zwischen Fink, ORF-Präsentator Rainer Pariasek und Analytiker Peter Hackmair.

Das beste, was man nach dem ersten Viertel der Saison sagen kann: Es sieht nicht danach aus, als  ob sich diese Saison  das  Titelsolo für Salzburg wiederholt. Sondern, dass es vorne mehr Spannung geben könnte. Obwohl vor einem Jahr Salzburg nach neun Runden ebenfalls nur 18 Punkte und sogar vier Punkte Rückstand auf Sturm aufwies. Jetzt ist er nur einer. Klar ist: Die Salzburger Titelverteidiger werden stärker werden, sobald in der Offensive die Verletzten, der  Südkoreaner Hee-Chan Hwang und der Japaner Takumi Minamino zurückkommen, im Mittelfeld die Deutschen Reinhold Yabo und Marc Rzatkowski wieder zur Verfügung stehen. Wie der schnelle David Atanga, der nach einem Bruch des Mittelfußknochens bisher kein Spiel in der Liga bestritt. Es ehrt Trainer Marco Rose, dass er diese Ausfälle nicht als Ausrede dafür benützt, nicht an der Spitze zu stehen, sondern nach dem 0:0 nur feststellte: „Angesichts der Umstände bin ich mit der Leistung zufrieden, nicht mit dem Ergebnis.“ Andererseits: Ohne den Toren in der Nachspielzeit in Altach, gegen Rapid und in Mattersburg hätte Salzburg fünf Punkte weniger, sechs Rückstand auf Sturm.

Aber auch die Austria hat ihre Personalprobleme. Der Umbruch im Sommer mit den Abgängen  von Torschützenkönig Larry Kayode sowie der Defensivspieler Lukas Rotpuller, Petar Filipovic und Jens Stryger Larsen, Sonntag in Salzburg fast das letzte Aufgebot. Im Abwehrzentrum der 21jährige Ghanese Abdul Mohammed Kadiri und Mittelfeldspieler Tarkan Serbest, im Mittelfeld mit dem Südkoreaner Jinhyun Lee und dem Nigerianer Ibrahim Alhassan zwei Neuerwerbungen, im Tor mit dem 20jährigen Patrick Pentz eigentlich die Nummer drei, wenn man den Langzeitausfall von Robert Almer bedenkt. Pentz, ein gebürtiger Salzburger, kam Sonntag durch eine Fußverletzung  von Osman Hadzikic zu seinem zweiten Bundesligaeinsatz, bei dem er alle überraschte: Fehlerlos, sehr gute Ausstrahlung, fußballerisch absolut top, sicher besser als Hadzikic auf diesem Gebiet. Pentz wurde in der Salzburger Nachwuchsakademie ausgebildet, ehe er mit 16 nach Wien zur Austria wechselte. Auch Rose gratulierte ihm zur Leistung im Duell der Europa League-Starter: „Mir war klar, dass einer, der es bei uns gelernt hat, ein paar Bälle fangen wird.“ Pentz lächelte zufrieden: „Ich gehe immer ganz gemütlich in die Partien.“

Fink gab zu, dass eine Mannschaft, die Meister werden will, auch in Salzburg mehr nach vorne tun müsste, meinte aber: „Wir wollten zu null spielen, einen Punkt. Das ist gelungen und auch etwas wert.“ Somit hat die Austria zwei Punkte mehr als vor einem Jahr, als es am Ende zu Platz zwei reichte. Was kann da in der letzten Zehnerliga klappen? Den Anschluss nach oben schaffte Rapid. „Nur“ noch sechs Punkte hinter  Sturm. Wenn man bedenkt, wie viel Rapid diese Saison schon verschenkte, mit den verspielten Führungen gegen Mattersburg, Austria, Salzburg und Altach einige Punkte liegen ließ, theoretisch sogar acht, kann man Kapitän Stefan Schwab nur recht geben, der feststellte: „Das ist zu wenig.“ 2016 hatte Rapid  nach dem ersten Viertel nicht nur 13, sondern 16 Punkte. Die nächsten Gegner sind der Vorletzte Mattersburg und Schlusslicht St. Pölten. Die grün-weiße Chance, sich in der vorderen Tabellenregionen zu festigen, lebt,

 

 

 

 

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