Fußball-Deutschland träumt von einer Neuauflage des Champions League-Finales 2013 in Wembley, vom Duell zwischen Bayern München und Borussia Dortmund. Aber so schwach wie sich Dortmund letzten Samstag beim 1:4 in Leipzig präsentierte, gibt es keine Chance, den französischen Meister Paris St. Germain zu eliminieren, auch wenn der zuletzt bei seinem Meisterstück in der Ligue 1 selbst schwächele, gegen den abstiegsbedrohten Aufsteiger Le Havre im Parc de Prince über ein 3:3 nicht hinauskam. Bis zur 77. Minute lag Paris sogar 1:3 zurück, dann verhinderten der marokkanische Verteidiger Achraf Hakimi und in der vierten Minute der Nachspielzeit der portugiesische Stürmer Goncalo Ramos den peinlichen Umfaller. Dortmunds größte Hoffnung, dass Mittwochabend vor 81.000 Zuschauern es kein ähnliches Desaster wie in Leipzig geben wird, heißt Marcel Sabitzer. Die Rückkehr des 30 jährigen österreichischen Teamspielers, der Samstag nach einem grippalen Infekt von der Bank aus zusehen musste, wie seien Mitspieler von seinem Ex-Klub zerlegt wurden.
Sabitzer präsentierte sich zuletzt bärenstark, als bester Dortmunder. Als Tempomacher und Leader, der vorangeht, von dem auch Signale zum Pressing ausgehen. In der Bundesliga erzielte er beim 2:1 in Mönchengladbach einen Doppelpack, beim 1:1 gegen Meister Leverkusen bereitete er das Führungstor vor, bei seiner Gala im Viertelfinale gegen Atletico Madrid erzielte er das entscheidende Tor zum 4:2 und Aufstieg, leistete zuvor zwei Assists. Jetzt hofft Dortmund auf einen ähnlichen Auftritt von Sabitzer, der wieder für Jubelstimmung und einen Sieg sorgt: „Er hat Qualität“, hoffte sein Trainer Edin Terzic, „er erobert und jagt Bälle“.
Es ist bereits das dritte Duell zwischen Dortmund und Paris St. Germain in dieser Saison. In den Gruppensielen war Dortmund in Paris beim0:2 chancenlos, dabei schied Sabitzer noch vor der Pause verletzt aus. In Dortmund gab es dann ein 1:1. Für Dortmund ist es das wichtigste Heimspiel seit dem 29. Mai. Damals wurde in der letzten Runde mit dem 2:2 gegen Mainz der Meistertitel verspielt, war Sabitzer noch Leihspieler von Bayern bei Manchester United. Man weiß, dass eine solche Atmosphäre Sabitzer eher beflügelt, als belastet, er dies als Herausforderung sieht, die er annimmt. Für ihn wird es auch ein kleiner Vorgeschmack auf den 17. Juni, wenn er mit Österreich im ersten EM-Gruppenspiel in Düsseldorf auf Frankreich trifft. Und dort so wie Mittwoch wieder auf Kylian Mbappe, Ousmane Dembele, Lucas Hernandez oder Jungstar Warren Zaire-Emery.
Foto: UEFA.