Weiter kein Heimsieg im Wörthersee-Stadion für Austria Klagenfurt im Kärntner Derby gegen Wolfsberg, auch im sechsten Anlauf kein Sieg im Duell der Trainerfreunde gegen Manfred Schmid: Bis zur Pause war Klagenfurt besser, was auch Wolfsberg-Präsident Dietmar Riegler im Sky-Interview eingestand, führte 1:0. Aus dem Nichts brachten zwei Jokertore Wolfsberg 2:1 in Führung, die aber ein eingewechselter Klagenfurter mit Wolfsberg-Vergangenheit, der gebürtige Villacher Christopher Wernitznig, mit dem ersten Ballkontakt egalisierte. Sein 37. Treffer in der Bundesliga, ein Traumschuss aus 17 Metern, sorgte für das 2:2 (1:0). Danach bestimmte Klagenfurt das Geschehen, doch zum dritten Treffer reichte es nicht, obwohl es noch in der vierminütigen Nachspielzeit die Chance dazu gab. Somit war Christopher Cvetko (Bild), der nach Flanke über Simon Straudi und Vorlage von Sinan Karweina den Ball zum 1:0 unter die Latte hämmerte, der einzige der vier Torschützen, der von Beginn an spielte. Aber im Finish ausgewechselt wurde.
Wolfsbergs erfolgreiche Joker hießen Ervin Omic, der zur Pause Adis Jasic ersetzte, und Augustin Boakye. Omic traf nach einem Freistoss und Kopfballvorlage von Rapid-Leihgabe Bernard Zimmermann mit seinem ersten Bundesligator zum 1:1, der 22 jährige Ghanaer Boakye, der für den Ex-Klagenfurter Florian Rieder kam, in der 75, Minuten zur Führung. Der schnelle Legionär lief in der Szene den schlecht postierten Innenverteidigern Thorsten Mahrer und Nicolas Wimmer davon. Aber Klagenfurt fand noch die Antwort. Sowohl Pacult als auch Schmid zeigten sich nachher nicht zufrieden: „Ein schmeichelhafter Punkt für Wolfsberg, wir haben 75 Minuten dominiert“, urteilte Pacult. Schmid stimmte im Prinzip zu: „Wenn man glücklich in Führung geht, sollte man das über die Distanz bringen und nicht nach einem Outeinwurf den Ausgleich bekommen.“
7932 Zuschauer sahen das Kärnten-Derby. Tausend davon waren die von Klagenfurt eingeladenen Einsatzkräfte im Kampf gegen das Hochwasser, die auch Samstag bei Wolfsburg gegen Austria Lustenau freien Eintritt haben werden. Klagenfurt und Wolfsberg liegen mit jeweils vier Punkten gleichauf mit dem Dritten Rapid, ohne Punkteverlust sind nach zwei Runden nur Titelverteidiger Red Bull Salzburg und Vizemeister Sturm.
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